Die Stadt Bretten erhält für den Bauabschnitt 3 der Hochwasserschutzkonzeption eine Zuwendung für wasserwirtschaftliche Vorhaben in Höhe von 1.906.000 Euro aus dem baden-württembergischen Landeshaushalt. Die förderungsfähigen Gesamtkosten belaufen sich auf insgesamt 2.363.300 Euro, während die Gesamtkosten der Maßnahme auf 2.750.000 Euro kalkuliert wurden. Der Fördersatz für die Maßnahme beträgt damit 80,65 Prozent.
Spätestens im Herbst dieses Jahres wird mit dem größten Bauabschnitt für die Hochwasserschutzmaßnahmen in Bretten und den Stadtteilen begonnen. Derzeit bereitet das Stadtbauamt gemeinsam mit dem Ingenieurbüro für Wasserbau, Wasserwirtschaft und Tiefbau Wald und Corbe die Ausschreibung vor. Bereits im Vorfeld werden erste Maßnahmen, im Besonderen der Abbruch eines Gebäudes umgesetzt. Bei den zuletzt abgelaufenen Hochwasserereignissen, vor allem im Juni 2013 und Juni 2015, war der Brettener Stadtteil Diedelsheim besonders stark von den Überflutungen betroffen. Die Ergebnisse der hydraulischen Berechnungen, die im Rahmen der Flussgebietsuntersuchung ausgeführt wurden, bestätigen, dass am Saalbach kein ausreichender Hochwasserschutz gegeben ist.
Die Stadt Bretten beabsichtigt deshalb mit der Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahme "Bretten 10" und "Diedelsheim 1-4", bei der Verwallung bzw. eine Hochwasserschutzmauer hergestellt wird, den 100-jährlichen Hochwasserschutz zu gewährleisten. Die Maßnahme erstreckt sich über 850 Meter von der Brückenfeldstraße bis zum Ortsende in Diedelsheim. Im Zuge dieser Maßnahme wird auch die ökologische Aufwertung und Renaturierung des Saalbachs berücksichtigt. Der Rückbau des Absturzes an der ehemaligen Mühle Steiner, das derzeit noch ein (Wander-) Hindernis für Wasserlebewesen darstellt, sichert so die künftige Durchgängigkeit des Fließgewässers.
Des Weiteren sind in einigen Bereichen auch Gewässeraufweitungen und leichte Gewässerverlagerungen vorgesehen. In der Gewässersohle zu versetzende Störsteine und Wurzelstöcke verringern zum einen die Fließgeschwindigkeit und gewährleisten darüber hinaus eine Niedrigwasserrinne, mit kleineren Anstauzonen die auch in den trockenen Sommermonaten einen Lebensraum darstellen. Um die hydraulische Leistungsfähigkeit des Gewässers zu verbessern und um für künftige Unterhaltungsarbeiten die Zugänglichkeit zum Gewässer zu verbessern, werden die teilweise sehr steilen und stark von Erosion betroffenen Böschungen deutlich abgeflacht und eine abgesenkte Vorlandzone angelegt.
Im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahme wird außerdem ein komplettes Gebäude, einschließlich der Ufermauer abgerissen um die dadurch gewonnene Fläche für die Herstellung einer Gewässerzufahrt für Unterhaltungszwecke zu nutzen. Zudem ist hier eine terrassiert angelegte und öffentlich zugängliche Grünfläche mit Sitzmöglichkeiten vorgesehen. Eine Gewässerlaufverlagerung im Zustrombereich der Brücke Schwandorfstraße wird die Anströmung aus hydraulischer Sicht verbessern.
Um die Oberflächenentwässerung aufgrund von Ausbordungen entgegenzuwirken werden zudem zusätzliche Straßeneinläufe eingebaut. Im Vorfeld der eigentlichen Bauarbeiten, die sich voraussichtlich über ein Jahr erstrecken werden, sind betroffene Gehölze, außerhalb der Schonzeit zu roden.
Aufgrund der angrenzenden Bebauung und Flächennutzung sowie der eingeschränkten Zugänglichkeit entlang des Saalbachs sind für die bauzeitliche Andienung mehrere Gewässerüberfahrten sowie eine bauzeitliche Bachumleitung notwendig.