Energiequartiere

Energiequartiere

Im Rahmen eines Energiequartiers wird ein integriertes Quartierskonzept zur energetischen Stadtsanierung erstellt, das dann über ein Sanierungsmanagement umgesetzt werden soll. Ziel ist, die Energieeffizienz im Quartier mit geeigneten Maßnahmen zu steigern und eine nachhaltige Strom- und Wärmeversorgung voranzutreiben. Die Große Kreisstadt Bretten hat seit 2013 fünf Energiequartiere initiiert.

Energiequartier Kernstadt

Energiequartier "Bretten-Rechberg"

Das Quartier „Bretten-Rechberg“ befindet sich im westlichen Bereich der Kernstadt, grenzt jedoch bis an das Ortszentrum an und schließt das Brettener Rathaus mit ein. Die Gesamtgebäudeanzahl beträgt 250 Gebäude, darunter:

  • 9 öffentlich genutzte Gebäude (Badegebäude, Friedhofsgebäude, Feuerwehrgebäude, Gemeindehaus, Kindergarten, Kirche, Rathaus, Schulgebäude, Sporthalle, Veranstaltungsgebäude)
  • 47 wirtschaftlich/gewerblich genutzte Gebäude
  • 1 Gesundheits- und Pflegeeinrichtung
  • 3 Gebäude mit gemischter Nutzung (Wohn- und gewerblich genutzte Gebäude )
  • 190 Wohngebäude

Das Quartier „Bretten-Rechberg“ ist gekennzeichnet durch eine vielfältige Gebäudestruktur. So befinden sich neben den Wohn- und öffentlichen Gebäuden auch eine Vielzahl an gewerblichen Akteuren sowie eine Klinik im Gebiet. Dieser heterogene Aufbau hat demzufolge auch eine hohe Anforderung an energetische Maßnahmen die im Laufe des Quartierskonzeptes angestoßen werden sollen. Die Energieversorgung erfolgt über ein Stromnetz, ein Erdgasnetz sowie bereits teilweise über ein Nahwärmenetz der Stadtwerke Bretten. Des Weiteren wird nach wie vor ein bedeutender Teil durch Heizöl-Transporte und andere Energieträger bereitgestellt.
Über 200 Gebäude im Quartier wurden vor der 1. Wärmeschutzverordnung errichtet. Demzufolge und aufgrund der geringen Sanierungsquote wird der Sanierungsbedarf dementsprechend hoch eingeschätzt und ist prädestiniert für eine umfassende Betrachtung der Energieeffizienz. Bisher wurden im Gebiet nur vereinzelt Wohngebäude saniert und beispielsweise mit Photovoltaikanlagen bestückt.
Neben dem Bestand gibt es darüber hinaus auch konkrete Pläne zur Innenverdichtung (z.B. Mellert-Fibron-Areal). Hier ist eine Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe geplant. Hierzu gilt es zu analysieren, wie eine effiziente Wärme- und Kälteversorgung aufgebaut und gegebenenfalls mit dem seit 2009 bestehenden Nahwärmenetz entlang des südlichen Quartierbereiches (Im Brückle) verbunden werden kann.
Zur Erstellung von aussagekräftigen Maßnahmen- und Kostenplänen hat die Umwelt- und EnergieAgentur Kreis Karlsruhe sogenannte Gebäudestandards beschrieben. Dabei handelt es sich um Gebäudebeispiele, welche typisch für das Energiequartier Rechberg sind. Die ermittelten Daten und Zahlen sind daher auf Gebäude mit ähnlichen Eckdaten übertragbar und dienen als Sanierungsstandards. Die Kurzdarstellungen der Sanierungsstandards beinhalten grobe Abschätzungen, die im Umsetzungsfall detaillierter ausgearbeitet werden müssen.

Sanierungsstandard Einfamilienhaus (zum Download)

Sanierungsstandard Mehrfamilienhaus (zum Download)

Energiequartier "Diedelsheimer Höhe"

Die Stadt Bretten verfolgt mit dem Energiequartier Diedelsheimer Höhe das Ziel einer Sanierung des Gebäudebestands und des Aufbaus einer effizienten und nachhaltigen Energie- und Wärmeversorgung. Die Grundlage dafür bildet das von der Umwelt- und EnergieAgentur Kreis Karlsruhe (UEA) erstellte Quartierskonzept, in welchem die Situation im Quartier analysiert und Maßnahmenansätze entwickelt wurden.

Die Stadt hat beschlossen, den Aufbau eines Nahwärmenetzes und die Steigerung der Energieeffizienz in Diedelsheim voranzutreiben. Mit Unterstützung durch die UEA und weiteren Fachexpert*innen wurden im Zuge des Projekts bereits ein neues Wohngebiet nach KfW 55 Effizienzhausstandard und das Wärmenetz Steinzeugpark umgesetzt. Eine mögliche Erweiterung des Wärmenetzes wird untersucht.
Als weitere Bestandteile des Projektes werden kostenlose Photovoltaik- und Bürgerenergieberatungen im Ort durchgeführt, um den Bürger*innen bei der Umsetzung von eigenen Projekten zur Energiewende Hilfestellung zu geben.

energiequartier Diedelsheim

Ausgangspunkt

  • Hoher Sanierungsbedarf im Gebäudebestand
  • Wärmeversorgung mehrheitlich über fossile Energieträger
  • Neubaupläne im Steinzeugpark

Quartiersbeschreibung

Das „Energiequartier Bretten (Diedelsheimer Höhe)“ umfasst den größten Teil des gleichnamigen Stadtteils, abgesehen vom Areal um den Bahnhof im Westen, einem Neubaugebiet im Osten und einigen Gewerbeflächen im Süden.

Der Gebäudebestand besteht mehrheitlich aus Wohngebäuden und stammt größtenteils aus der Zeit vor der 1. Wärmeschutzverordnung im Jahr 1977. Das Gebäudealter verjüngt sich von Süden nach Norden. Nicht-Wohngebäude oder Gebäude mit einer Wohnmischnutzung sind vor allem im historischen Ortskern und im Süden zu finden. Der energetische Sanierungsbedarf wird aufgrund des Gebäudealters und der geringen Sanierungsquote als hoch eingeschätzt und ist deshalb prädestiniert für eine umfassende Betrachtung der Energieeffizienz.

Die Wärmeversorgung des Quartiers erfolgt aktuell zum größten Teil über fossile Energieträger in Form von Heizöl und Erdgas. Eine Untersuchung des Wärmenetzpotentials bietet sich an, auch aufgrund der Präsenz mehrerer kommunaler Liegenschaften mit einem hohen Energieverbrauch, welche sich als Ankerkunden eignen.

Warum ein „Nahwärmenetz“?

Nahwärmenetze mit einer nachhaltigen Wärmeerzeugung sind nicht nur umweltfreundlich, sondern haben auch ganz praktische Vorteile für die angeschlossenen Verbraucher:

  • Langfristig hohe Versorgungssicherheit und kalkulierbare Energiepreise
  • Zukünftig keine aufwändige und teure Anlagenerneuerung mehr
  • Einhaltung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
  • Geringe Betriebskosten (Wartung/Instandhaltung usw.)
  • Geringerer Raumbedarf für Technik
  • Erhöhte Fördermittelzuschüsse bei der Gebäudesanierung

Um ein Nahwärmenetz kostengünstig und effizient betreiben zu können, bedarf es der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Denn nur, wenn viele mitmachen, kann ein Nahwärmenetz seine Vorteile ausspielen! Seien Sie also dabei und teilen Sie uns ganz unverbindlich Ihr Interesse an weiteren Informationen unter www.zeozweifrei.de/nahwaerme-dabeisein mit. Ein Nahwärmenetz ist ein Gemeinschaftsprojekt!

Projektbausteine

  • Nahwärmekonzept
  • Energiediagnose Schwandorfschule
  • Erstellung von Sanierungsstandards
  • Thermografieaktion
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Informationsveranstaltungen
  • Bürgerenergieberatung (Sanierungsmaßnahmen, Fördermittel,…)
  • Aktionstage mit dem Photovoltaikmobil / Photovoltaikberatungen
  • Schulprojekte

Umgesetzte Maßnahmen

  • Wohngebiet Steinzeugpark (KfW 55 Effizienzhausstandard)
  • Wärmenetz Steinzeugpark zur Versorgung des Wohngebiets

Zeitraum Energiequartier

  • Quartierskonzept: 2017-2018
  • Sanierungsmanagement: 2019-2024

Fakten

Einsparungspotential durch Sanierungen (Energie)

~ 11.950 MWh/a

Einsparungspotential durch Sanierungen (CO2)

~ 2.050 t/a

Größe / Energieverbrauch

  • 892 Gebäude (~ 29.800 MWh/a)
    • 12 öffentlich genutzte Gebäude (Schwandorf-Grundschule, Pestalozzischule, …)
    • 42 Gewerbegebäude, Betriebsgebäude
    • 836 Wohngebäude und Gebäude mit Wohnmischnutzung

Energiequartier „Nördliches Schulzentrum“

Das Quartier „Nördliches Schulzentrum“ umfasst das Gebiet zwischen Melanchthon-Gymnasium, Heilbronner Straße, B35 und dem Friedhof Bretten. Das Baujahr der 128 Gebäude ist hauptsächlich von 1950 bis 1970, entsprechend hoch wird der Sanierungsbedarf eingeschätzt. Der Wärmebedarf wird mehrheitlich über Erdgas und Heizöl gedeckt. Somit ist das Gebiet prädestiniert für eine umfassende Betrachtung der Energieeffizienz und die Untersuchung der Möglichkeit einer nachhaltigen Wärmeversorgung.

Mehrere öffentliche Gebäude wie das Melanchthon-Gymnasium, die Johann- Peter-Hebel-Schule und die Jahnhalle liegen im südlichen Quartiersgebiet. Zudem sind mehrere Gebäude im kirchlichen Besitz zu finden. Ein von den Stadtwerken Bretten betriebenes Nahwärmenetz versorgt das Gymnasium und eine Reihe weiterer Gebäude.

Ausgangspunkt

  • Erweiterung eines Bestandnetzes (Nahwärme) für ein Neubaugebiet
  • Sanierungsbedarf im Gebäudebestand
  • Kommunales Bestandswärmenetz

Projektbausteine

  • Nahwärmekonzept
  • Energiediagnose kommunale Liegenschaften
  • Sanierungsstandards
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Bürgerenergieberatungen
  • Informationsveranstaltung

Umgesetzte Maßnahmen

  • Sanierung mehrerer kommunaler Gebäude

Zeitraum Energiequartier

  • Quartierskonzept: 2012 – 2014

Fakten

Einsparungspotential durch Sanierungen (Energie)

~ 5.501 MWh/a (Stand 2014)

Einsparungspotential durch Sanierungen (CO2)

~ 1.514 t/a (Stand 2014)

Größe / Energieverbrauch

  • 128 Gebäude (~ 8.169 MWh/a)
    • 13 öffentlich genutzte Gebäude
    • 115 Ein-, Doppel und Reihenhäuser

Energiequartier Dürrenbüchig

Die Stadt Bretten hat gemeinsam mit den Stadtwerken Bretten beschlossen, in Dürrenbüchig ein Nahwärmenetz zu errichten. Mit Unterstützung durch die Umwelt- und EnergieAgentur Kreis Karlsruhe (UEA) und mit weiteren Fachexperten wurden im Zuge dessen nun die notwendigen Schritte für die erfolgreiche Umsetzung auf dem Weg zur Energiewende in Dürrenbüchig eingeleitet.

Energiequartier Dürrenbüchig

Als weitere Bestandteile des Projektes werden kostenlose Photovoltaik- und Bürgerenergieberatungen im Ort durchgeführt, um den Bürger*innen bei der Umsetzung von eigenen Projekten zur Energiewende Hilfestellung zu geben.

Ausgangspunkt

• Kein Gasnetz im Ort vorhanden
• Vor allem durch Heizöl geprägte Wärmeversorgung
• Hohes Potential an biogenen Brennstoffen

Quartiersbeschreibung

Das geplante Quartier „Dürrenbüchig“ umfasst den gleichnamigen Stadtteil der Stadt Bretten. Dieser liegt am westlichen Rand der Gemarkung, an der B293 und der Bahnlinie nach Karlsruhe. Dürrenbüchig hat etwa 570 Einwohner*innen und war bis 1972 eine eigenständige Gemeinde.

Das Quartiersgebiet lässt sich anhand des Gebäudealters in drei Teilgebiete gliedern. Im Süden, entlang des alten Ortskerns, liegen vor allem Gebäude die vor 1949 errichtet wurden. Im Nordwesten sind die meisten Gebäude zwischen 1949 und 1978 errichtet worden und im Osten liegen unter anderem zwei Baugebiete, die in den 1990er bzw. 2010ern erschlossen wurden. Die Energieversorgung erfolgt über ein Stromnetz, Heizöl über LKW-Belieferung und andere Energieträger wie Holz.

Die Eigentumsstruktur ist geprägt von einem hohen Anteil an privaten Wohngebäuden sowie Liegenschaften der Kommune. Die wichtigsten öffentlichen Gebäude im Quartiersgebiet sind das ehemalige Rathaus und jetziger Sitz der Ortsverwaltung, das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr, das Dorfgemeinschaftshaus, in welchem sich auch der Kindergarten Schatzinsel befindet, und die Christuskirche Dürrenbüchig.

Warum ein „Nahwärmenetz“?

Nahwärmenetze mit einer nachhaltigen Wärmeerzeugung sind nicht nur umweltfreundlich, sondern haben auch ganz praktische Vorteile für die angeschlossenen Verbraucher:

  • Langfristig hohe Versorgungssicherheit und kalkulierbare Energiepreise
  • Zukünftig keine aufwändige und teure Anlagenerneuerung mehr
  • Einhaltung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)
  • Geringe Betriebskosten (Wartung/Instandhaltung usw.)
  • Geringerer Raumbedarf für Technik
  • Erhöhte Fördermittelzuschüsse bei der Gebäudesanierung
  • Weitere Vorteile der Nahwärmenutzung finden Sie in diesem Flyer

Um ein Nahwärmenetz kostengünstig und effizient betreiben zu können, bedarf es der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Denn nur, wenn viele mitmachen, kann ein Nahwärmenetz seine Vorteile ausspielen! Seien Sie also dabei und teilen Sie uns ganz unverbindlich Ihr Interesse an weiteren Informationen unter www.zeozweifrei.de/nahwaerme-dabeisein mit. Ein Nahwärmenetz ist ein Gemeinschaftsprojekt!

Projektbausteine

  • Nahwärmekonzept
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Bürgerenergieberatungen
  • Thermografie-Aktion mit Informationsveranstaltung
  • PV-Mobil
  • Sanierungsstandards

Zeitraum Energiequartier

  • Quartierskonzept: 2022-2023

Fakten

Einsparungspotential durch Sanierungen (Energie)

Noch nicht ermittelt

Einsparungspotential durch Sanierungen (CO2)

Noch nicht ermittelt

Größe / Energieverbrauch

  • 207 Gebäude (~ 5.400 MWh/a)
    • 6 öffentlich genutzte Gebäude (Gemeinschaftshaus, Rathaus, Kindertagesstätten, …)
    • 2 Gewerbegebäude, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen
    • 192 Wohngebäude und Wohnmischnutzungen

Energiequartier Erasmusweg

Weitere Informationen folgen.