„Der Frieden fängt am Küchentisch an“
Zur besten Marktzeit sammelten am Samstag Oberbürgermeister Martin Wolff, Bürgermeister Michael Nöltner, die Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz (die Grünen), der Neibsheimer Ortsvorsteher Michael Koch und Alt-Oberbürgermeister Paul Metzger im Rahmen der Prominentensammlung in der Fußgängerzone in Bretten für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Spenden bei den Passanten. Unterstützt wurden sie durch die Bruchsaler Bundeswehr, vertreten durch Standortfeldwebel Lothar Falk und dem Bezirksgeschäftsführer Volker Schütze, der Passanten über die Arbeit des Volksbunds informierte. Fast 25.000 gefallene Soldaten bergen Mitglieder des Volksbundes jedes Jahr vor allem in Osteuropa, betten die Toten um und suchen die Angehörigen. „Wir arbeiten im Auftrag der Bundesregierung, finanzieren uns aber zu 75 Prozent aus Spenden“, erzählt Schütze. „Kriegsgräberfürsorge bedeutet Friedensarbeit, weil die Erinnerung an den Schrecken des Krieges wachgehalten wird und die Arbeit der Völkerverständigung dient“, erklärte OB Wolff, der die Sammlung von Spenden bei den Einzelhändlern in der Fußgängerzone in Bretten übernahm, wo er wie in den vergangenen Jahren auf gute Resonanz gestoßen ist. Auch der Neibsheimer Ortsvorsteher Michael Koch, der früher Berufssoldat war und als Reservist immer noch einmal im Jahr im Einsatz ist, war mit dem Verlauf der Sammlung zufrieden: „Es ist eine Selbstverständlichkeit für mich, dass ich mich an der Sammlung beteilige“, erklärte er. Mir ist die Arbeit der Kriegsgräberfürsorge wichtig, weil sie ein Mahnmal ist gegen Krieg und Gewalt“, pflichtete Andrea Schwarz bei und erinnerte daran, dass hinter jedem Gefallenen ein Einzelschicksal stehe, dessen Tod sich auf die Familie und bis in die heutigen Generationen auswirke. „Der Frieden fängt am Küchentisch an“, ist Volker Schütze überzeugt. An der Weltpolitik selbst könne der Einzelne nichts ändern, jedoch könne sich jeder Einzelne für Frieden in seiner direkten Umgebung einsetzen: „Vor allem den Jugendlichen wollen wir aufzeigen, dass jeder Krieg eine Vorgeschichte hat, einen Weg, der dorthin führte“, so Schütze.