Marquise de Merteuil und ihr Ex-Liebhaber Vicomte de Valmont liefern sich einen erbarmungslosen Zweikampf zwischen Mann und Frau.
Der dekadenten Welt einer dem Untergang geweihten Aristokratie entsprungen, rühmen sie sich einer radikal amoralischen Vernunft. In einer vollkommen aufgeklärten und durchrationalisierten Gesellschaft ist kein Platz für romantische Gefühle - und so bleibt nur übrig, den Menschen auf seinen Körper und dessen Funktionen zu reduzieren.
Das körperliche Verlangen zwischen Merteuil und Valmont weicht zunehmend der Idee, die Liebe in der intensivsten Form, nämlich der der Fiktion, zu erleben. In einem sprachlichen Duell von bisweilen boulevardeskem Humor durchspielen die beiden grausame sexuelle Intrigen. Liebe zeigt sich dabei als brutales Spiel um Gewalt und Macht und ist darin Abbild einer auf Herrschaft, Ausbeutung und Materialismus gegründeten Gesellschaft.
Heiner Müller
Heiner Müller (1929-1995) war Lyriker, Dramatiker, Dramaturg, Regisseur, Übersetzer und zuletzt Intendant des Berliner Ensembles. Als scharfsinniger, witziger und visionärer Kopf regte er stets zum Denken, oft auch zum Widerspruch an. Quartett gehört zu Müllers meistgespielten Stücken.
Mit: Cornelia Heilmann, Tobias Strobel. Inszenierung: Alexander Schilling. Ausstattung: Katharina Andes. Video: Marco Kreuzer.
Die Vorstellung findet unter Berücksichtigung der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg statt.
Saalöffnung ist eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn.
Karten sind bei der Tourist-Info Bretten zum Preis von
€ 13 / € 9 ermäßigt (1. Kategorie) und
€ 12 / € 8 ermäßigt (2. Kategorie) erhältlich.
Foto: Peter Empl