Die Weißhofer Straße und die Pforzheimer Straße zählen bislang zum Hauptverkehrsbereich für Anwohner, Pendler und Besucher. Aus dem Verkehrsknotenpunkt soll jedoch zu Gunsten des Stadtklimas sowie des nichtmotorisierten Verkehrs eine Nebenverkehrsfläche werden, die mit Grünflächen, Sitzgelegenheiten und Wasserelementen zum Verweilen einlädt. Am Dienstag fand der Spatenstich zum ersten Bauabschnitt statt.
Die Planungsziele der Baumaßnahme gehen dabei über eine Sanierung der Straßenbeläge und der Leitungsinfrastruktur hinaus. Die Neugestaltung soll dazu beitragen, den urbanen Raum und die Innenstadt aufzuwerten und die Lebens- und Aufenthaltsqualität in Bretten zu steigern.
"Wir kommen durch die Umgestaltung zentral in der Stadtentwicklung und im Mobilitätskonzept der Stadt Bretten weiter voran und treten damit den Beweis an, dass Planungen nicht nur gedacht, sondern auch umgesetzt werden.", freute sich Oberbürgermeister Martin Wolff auf den Start des lange geplanten Bauvorhabens.
Im Konkreten werden die Stadtwerke Bretten ihr Wärmenetz ausbauen. Zudem sollen zwölf neue Bäume gepflanzt werden, die als Schattenspender dienen. Auch das Element Wasser ist bei den Planungen mit eingebunden und soll künftig für Abkühlung sorgen.
Der überörtliche motorisierte Verkehr wird künftig auf die Bundesstraßen gelenkt, sodass der nichtmotorisierte Verkehr in der Innenstadt an Bedeutung gewinnt. Der komplette Bereich soll zur Fahrradstraße werden, der motorisierte Verkehr nur Anliegern vorbehalten. Nach dem Umbau wird die Einbahnstraße für den Radverkehr geöffnet. Zur Gartenschau 2031 gelangen Besucher dann über den neugestalteten Bereich in die Brettener Innenstadt.
Bei den Planungen wurden der Behindertenbeauftragte des Landkreises Karlsruhe sowie der Badische Blinden- und Sehbehindertenverein miteingebunden. Entsprechend ist eine durchgehende, einheitliche Bordhöhe von plus drei Zentimetern geplant, die für mobilitätseingeschränkte Personen barrierefrei überwindbar und für sehbehinderte Menschen gut wahrnehmbar ist. Sehbehinderte Menschen können sich in Längsrichtung entlang der Häuserkante orientieren. Zur besseren Orientierung werden taktile Elemente eingebaut, die auf besondere Ziele und Stellen hinweisen.
Gehwege und Fahrbahn werden gleichermaßen gepflastert und optisch durch einen breiten Bordstein begrenzt. Genutzt wird dafür ein helles Pflaster, das sich am Bestand der Altstadt und am Sandstein des Melanchthonhauses orientiert.
Weiterhin werden Sitzgelegenheiten, Fahrradabstellmöglichkeiten und Ladestationen für E-Bikes entstehen und die Gehwegflächen einen deutlich höheren Anteil einnehmen als bisher.
Für die Freiflächen- und Verkehrsplanung zeichnet sich das Ingenieurbüro Setup aus Leonberg verantwortlich, für die Kanalplanung das Ingenieurbüro Weber aus Pforzheim. Wolfgang Ziegler aus Bühl übernimmt die Verkehrssicherung. Der erste Bauabschnitt wird von der Firma Bauunternehmung Harsch aus Bretten umgesetzt.
Die Umgestaltung der Pforzheimer Straße zwischen Georg-Wörner-Straße und Sporgasse, die bis Juni 2026 abgeschlossen sein soll, erfolgt in insgesamt drei Bauabschnitten. Die Gesamtkosten für das komplette Vorhaben betragen im städtischen Haushalt rund 3,35 Mio. Euro, im Wirtschaftsplan EAB sind dafür zirka 1,375 Mio. Euro einberechnet. Die Stadtwerke Bretten rechnen mit Kosten von rund 1,8 Mio. Euro über die drei Jahre hinweg für Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeleitungen. Mit der Förderstelle befindet sich die Stadt derzeit im positiven Austausch, sodass eine Förderung wahrscheinlich ist.
Verkehrshinweis: Eine Umleitung ist über den Alexanderplatz bzw. den Postweg möglich.
Veröffentlicht am 12.07.2023