Die Arbeiten auf dem Rechberg für den Klinikneubau haben unübersehbar begonnen – im Lauf des Februars beginnen bereits die Rohbauarbeiten. Komplettiert werden soll das neue Krankenhaus in einer sog. "Campuslösung" mit einem Ärztehaus. Einen möglichen Konflikt mit dem geplanten Gesundheitszentrum in der Sporgasse sieht Oberbürgermeister Martin Wolff nicht.
"Ich halte beide Häuser für unabdingbar und setze mich auch dafür ein. Das stärkt die medizinische Kompetenz in Bretten nachhaltig", erklärte das Stadtoberhaupt. Denn "bestimmte Praxen gehören von ihrer Ausrichtung einfach zur Klinik, andere ins Zentrum der Stadt" so Wolff weiter.
Nach den erfolgten Beratungen und Beschlüssen in den Gremien der Regionalen Kliniken Holding RKH, des Landkreises Karlsruhe und der Stadt Bretten wurde in enger Abstimmung mit dem Sozialministerium ein medizinisches Konzept für ein einheitliches Plankrankenhaus mit den Standorten Bretten und Bruchsal erarbeitet und dem entsprechend der Neubau geplant, so dass im November 2014 im Beisein von Ministerin Katrin Altpeter vom Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg der Spatenstich erfolgen konnte.
Von Anfang an wurde in die Planungen und Überlegungen nicht nur der Klinikneubau selbst, sondern das gesamte Areal auf dem Rechberg einbezogen. Wenn die neue Klinik Mitte 2018 bezogen wird und in Betrieb geht, werden nicht mehr benötigte Bestandsgebäude abgebrochen, so dass das Quartier aufgrund des Freiwerdens von Flächen völlig neu geordnet werden kann. So gab es schon von Anfang an Überlegungen zur Errichtung eines Ärztehauses für Kooperationspartner, zur Ansiedlung von Pflegeeinrichtungen und zur Schaffung von altersgerechten Wohnformen im Sinne einer Campuslösung. Die Stadt Bretten hatte bereits im Jahr 2012 einen entsprechenden städtebaulichen Vorschlag erarbeitet und mit den Kliniken des Landkreises Karlsruhe abgestimmt. Auch die Bevölkerung war zu jeder Zeit eingebunden: in regelmäßigen Klinikdialogen luden die Klinikgeschäftsführung und die leitenden Ärzte die Bürgerschaft zu Informations- und Diskussionsrunden ein.
Eine aktuelle, von der Unternehmensführung im September 2015 in Auftrag gegebene Studie, hat die ursprünglichen Überlegungen aufgegriffen und mittels einer tiefgehenden Analyse sämtlicher Rahmenbedingungen detailliert beurteilt. So flossen alle relevanten Aspekte wie die Lage Brettens und des Rechbergs, wirtschaftliche und soziale Gegebenheiten, die Situation auf dem Immobilienmarkt sowie die derzeitige medizinische Versorgung in der Region mit in die Untersuchungen ein.
Das Ergebnis ist eine konkrete Projektierung des gesamten Rechbergareals. Entstehen soll ein moderner Stadtteil mit Vorbildcharakter, eine Wohngegend mit hohem Lebensstandard unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Einwohner und Besucher jeglichen Alters. Neben medizinischen und medizinnahen Nutzungen soll auch eine wohnbauliche Nutzung mit Ein- und Zweifamilienhäusern sowie mit Apartmenthotel und Mehrgenerationenwohnen zum Tragen kommen.
Herzstück der medizinischen Nutzung wird die neu erbaute Rechbergklinik und das Ärztehaus sein. Um eine starke Verzahnung zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor zu erreichen und eine ganzheitliche Grundversorgung der Bevölkerung durch eine enge Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten zu gewährleisten, ist eine Ansiedlung von Facharztpraxen in unmittelbarer Nähe nicht nur sinnvoll, sondern aufgrund der zu nutzenden Synergieeffekte mit dem Klinikbetrieb auch erforderlich. Die schon heute bestehende Verzahnung der Notfallversorgung rund um die Uhr und die Zusammenarbeit mit der Notfallpraxis zeigt, dass Synergien genutzt werden können. Daher sieht die Planung ein Fachärztezentrum direkt neben dem neuen Klinikgebäude vor. Gespräche mit mehreren interessierten Praxen wurden bereits geführt. Die auf dem Gelände vorgesehenen medizinnahen Nutzungen wie Altenpflegeheim mit Betreutem Wohnen und Tagespflege profitieren unmittelbar von den benachbarten Einrichtungen.