Am Mittwoch, 2. März wurde in feierlichem Rahmen Dr. Martin Beutel das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Auszeichnung wurde durch Oberbürgermeister Martin Wolff im Namen des Bundespräsidenten Joachim Gauck im Bürgersaal vor knapp 70 Gästen vollzogen.
Damit werde das „umfangreiche gemeinwohlfördernde Engagement unter maßgeblicher Einbringung seines persönlichen Einsatzes für die Suchtkrankenhilfe“ gewürdigt, erklärte OB Martin Wolff im Wege seiner Laudatio.
Der Brettener Dr. Martin Beutel ist Leiter der Kraichtal-Kliniken. Seit Jahrzehnten fördert Dr. Martin Beutel mit großem persönlichem Einsatz die Entwicklungen im Bereich der systematischen Suchtkrankenhilfe.
Landtagsabgeordneter Joachim Kößler hob im Rahmen seines Grußworts für den Beirat der Kraichtal-Kliniken - deren Mitglied er ist – hervor, dass sich der zu Ehrende insbesondere auf dem Feld der Medien- und Glücksspielsucht verdient gemacht hat.
Dieser Lebensaufgabe der systematischen Suchtkrankenhilfe nahm sich Herr Dr. Beutel in verantwortungsvoller Position seit 1993 ehrenamtlich an. Zunächst drei Jahre als stellvertretenden Vorsitzender, ab 1997 als Vorsitzender des Bundesverbands für stationäre Suchtkrankenhilfe e.V.
Daneben erkannte Dr. Martin Beutel frühzeitig „die Zeichen der Zeit“ in Form des Aufbaus von Qualitätsmanagementsystemen in der Suchttherapie“, so Prof. Dr. Andreas Koch in seinem Grußwort seitens des Bundesverbands. Hierzu gründete Dr. Beutel im Jahr 2000 die Deutsche Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Suchttherapie e.V..
Die beiden Fachverbände vertreten bundesweit rund 160 Mitgliedseinrichtungen der Suchtkrankenhilfe mit rund 7000 Plätzen zur Behandlung und Betreuung suchtkranker Menschen. Ihre Aufgabe stellt es dar, die jeweiligen Einrichtungen in fachlicher, konzeptioneller und organisatorischer Weiterentwicklung zu unterstützen. Darüber hinaus vertritt der Bundesverband buss e.V. die Interessen der Mitglieder gegenüber der Politik und den Leistungsträgern, wie der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Den engagierten Einsatz gegenüber der DRV bestätigen sowohl Dr. med. Maria Klose von der DRV Baden-Württemberg sowie Uwe Egner von der DRV auf Bundesebene.
Durch seine Tätigkeit vermochte Dr. Beutel die Entwicklung des gesamtdeutschen Suchthilfesystems positiv und nachhaltig zu beeinflussen, in dem er mit großer Tatkraft einerseits seine Fachkompetenz uneigennützig und engagiert zum Wohle der Gemeinschaft einbrachte. Er sorgte dafür, dass bei aller Bedeutung der fachlichen Standards und dem hohen bürokratischen Aufwand der Patient und die Mitarbeiter niemals aus dem Blickfeld gerieten, wie auch Prof. Dr. Uwe Ilkinger, Vorstandsvorsitzender der Evang Stadtmission Heidelberg, in seinem Grußwort unterstrich.
Wenngleich das Wirken meist überregional, die Wirkung sogar national war, brachte Dr. Beutel seinen Sachverstand auch hier in Bretten ein.
Dr. Martin Beutel hat in den Jahren 1999 bis 2001 intensiv im Arbeitskreis Sucht- bzw. Gewaltprävention der Stadt Bretten mitgearbeitet. Er war maßgeblich an der Erarbeitung und Durchführung der Befragung Brettener Schüler zur Gewaltprävention beteiligt.
Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. An die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes schloss ein Stehempfang an. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Kammermusiktrio der Jugendmusikschule „Unterer Kraichgau“ unter Leitung von Susanne Pfaff.