Der Bagger hatte nichts zu tun. Der Spatenstich am vergangenen Mittwoch auf dem Gelände der Stadtwerke Bretten war nur symbolisch. Von seiner Bedeutung her kann er aber nicht wichtig genug eingeschätzt werden: "Es geht los!", lautet die Kernbotschaft. Das Breitbandversorgungs-Unternehmen BBV will, so bekräftigte es BBV-Vertriebschef Wolfgang Ruh, die komplette Stadt Bretten mit superschnellem Internet ausstatten. Angefangen wird jetzt in den Stadtteilen Ruit und Sprantal.
"Ich werde oft gefragt, warum wir das nicht selbst machen", sagte Oberbürgermeister Martin Wolff bei dem Termin. Fakt sei aber, dass die öffentliche Hand nur dann diese Aufgabe übernehmen darf, wenn der freie Markt versagt und sich kein Unternehmen dafür findet. "Ich bin froh, dass wir die BBV gefunden haben", bekräftigte Wolff.
Ein Schritt zum pfeilschnellen Internet
„Ich denke, wir haben alle einen Grund zur Freude, dass es endlich losgeht", so Wolff weiter. Das neue Glasfasernetz der BBV habe für Bretten als Wohn- und Wirtschaftsstandort eine extrem hohe Bedeutung und "bringt uns dem Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit pfeilschnellem Internet einen großen Schritt näher". Mit dem Spatenstich werde "die digitale Zukunft für unsere Bürgerinnen und Bürger sowie alle hier ansässigen Unternehmen" eingeläutet. Insbesondere freue er sich, dass nun auch eine Glasfaserversorgung der Kernstadt in greifbare Nähe rücke. "Damit nimmt Bretten bundesweit auch unter allen vergleichbaren Städten einen Spitzenplatz ein“, betonte Oberbürgermeister Martin Wolff.
„Ich möchte mich im Namen unseres Unternehmens für die Unterstützung des geplanten Glasfaserausbaus durch Oberbürgermeister Wolff, die Herren Treut und Wetzel sowie der vielen engagierten Bürgerinnen und Bürger bedanken", sagte Wolfgang Ruh für die BBV. Mit dem Spatenstich auf dem Gelände der Stadtwerke in der Pforzheimer Straße schafft die BBV für ihr Netz einen ersten Anschluss an den Internetbackbone. Bevor der eigentliche Ausbau in Ruit und Sprantal Ende Mai/Anfang Juni beginnen kann, sind noch einige Vorarbeiten nötig. „Die Ausbauzeit wird vier bis fünf Monate dauern, wenn das Wetter mitspielt. Wir werden dabei in Ruit und Sprantal nicht Straße für Straße vorgehen, sondern verschiedene Bautrupps werden an unterschiedlichen Stellen gleichzeitig tätig sein“, sagte Wolfgang Ruh weiter. Der beauftragte Generalunternehmer werde jeden Hauseigentümer, der eine Nutzungsvereinbarung unterzeichnet hat, vor Beginn von Bautätigkeiten kontaktieren und mit diesem die für den Glasfaseranschluss erforderlichen Arbeiten besprechen. Zudem plane die BBV einen speziellen Web-Blog zum Stand des Ausbaus. Hier erfahren Anwohner rund zwei Wochen vor den Baumaßnahmen, wann diese bei ihnen beginnen.
Im Juni beginnt zudem die gleichzeitige Ausbauplanung für die drei Stadteile Rinklingen, Diedelsheim und Gölshausen einschließlich des dortigen Gewerbegebietes. Diese wird voraussichtlich vier Monate dauern. Die Bauzeit hänge stark von den Witterungsverhältnissen in den Wintermonaten ab.
Hohe Investitionssumme
Die BBV will in Bretten für mehr als 20 Millionen Euro ein modernes Glasfasernetz auf- und ausbauen. Privatkunden können dann schnelle Internetdienste mit garantierten Geschwindigkeiten von 100, 200 und 300 Mbit/s nutzen. Zudem bietet die BBV über ihr Netz Telefonie- und vielfältige TV-Dienste an.
Für alle Privat- und Geschäftskunden in Bretten besteht weiterhin die Möglichkeit, auf den Glasfaserzug aufzuspringen. Allerdings sollte man sich sputen. Bis zum Ende des Ausbaus in der Straße in den jeweiligen Stadtteilen liegen die Anschlusskosten aktuell bei 600 Euro und danach bei 900 Euro.