PEFC ist ein Waldzertifikat, dem sich viele Gemeinden in ganz Deutschland angeschlossen haben. Das Nachhaltigkeitszertifikat wird von der Industrie bzw. von Baumärkten dringend benötigt, um Bretter, Möbel oder Papierprodukte sowie weitere Forsterzeugnisse überhaupt verkaufen zu können.
In einem sog. Vor-Ort-Audit hat der Auditor und PEFC Fachmann Niels Plusczyk für den TÜV Rheinland den Stadtwald Bretten einen Tag lang auf Herz und Nieren geprüft. Die Bewirtschaftung des Stadtwaldes entspricht in vollem Umfang den geforderten Regeln. Stadtförster Kugler konnte einen vorbildlich bewirtschafteten Wald vorweisen. Nachhaltige Waldbewirtschaftung bedeutet vor allem, dass nicht mehr Holz geschlagen wird als nachwächst. Wo Bäume gefällt werden, wird auch wieder aufgeforstet. Der Wildverbiss soll so niedrig sein, dass die natürlich vorkommenden Baumarten ohne besonderen Schutz aufwachsen können. Die nachgewiesene Menge an stehendem und liegen Totholz war beeindruckend, so bleibt der Wald ein sicherer Lebensraum für Tiere und Pflanzen, die Artenvielfalt bleibt erhalten. Statt weiterer Stilllegungsflächen wie sie aus der Politik propagiert werden, sollen durch wiederkehrende Pflegeeingriffe auch wuchsschwächere Baumarten im Sinne der Baumartenvielfalt erhalten bleiben, weil ansonsten die wuchsstarke Buche dominiert und z.B. lichtbedürftige Eichen verdrängt.
Weitere Prüfungspunkte waren Sicherheitsaspekte wie Absperrungen bei Holzhieben, Schutzkleidung und schriftliche Arbeitsaufträge mit Rettungspunkthinweisen. An vorhandenen Stöcken wurde die sachgemäße Baumfällung anhand der Fallkerbanlage Bruchstufe sowie Haltebandtechnik überprüft. Für diese Sicherheitsprüfungen war Forstwirtschaftsmeister Schell bestens vorbereitet und hatte im Voraus bereits einen „Papierkriegsordner“ erstellt.
Weiterer Prüfungspunkt war Waldbodenschonung. Es darf nicht kreuz und quer im Wald gefahren werden, sondern nur auf genau eingewiesenen Rückegassen. Auch die Brennholzerwerber haben sich an die Gassen zu halten.
Auch soziale Aspekte fallen in den Prüfungsbereich des Auditors. Dazu gehören Entlohnung der städtischen Waldbeschäftigten und der eingesetzten Unternehmer. Mit den vorhandenen Sozialräumen im Saatschulgebäude mit Umkleide, Duschen und Toiletten konnte die Stadt besonders punkten.
Brennholzinteressenten:
Für die Brennholzinteressenten wird das künftige Vergabeverfahren nicht einfacher!
Am Telefon darf künftig kein Einzelstamm oder Flächenlos mehr abgegeben werden. Alle Brennholzkunden brauchen eine schriftliche Einweisung mit Hinweisen auf Absperrungen, Sicherheitskleidung, Motorsägenführerschein, Verwendung von Bio-Kettenöl, Sonderkraftstoff und einen Hinweis auf den Rettungspunkt bei Unfällen. Die Einweisung muss unterschrieben sein und in unseren Akten festgehalten werden. Deshalb wird Brennholz ausnahmslos bei den gemeinsamen Ausgabeterminen der jeweiligen Stadtteile bzw. Kernstadt vergeben.