Auf der von der Renewables Academy (RENAC) AG organisierten viertägigen Delegationsreise besuchte eine Expertengruppe aus Kenia die Stadtwerke Bretten, sowie die Biogasanlage von Kurt Meerwarth in Oberderdingen. Die Reise mit dem Ziel, Wissen über klimafreundliche Energielösungen und deutsche Technologien zu vermitteln, wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) durch das Programm „Exportinitiative Energie“ gefördert.
Die achtzehn kenianischen Energieexperten aus Verwaltung, Ministerien und Privatwirtschaft wurden in den Räumen der Stadtwerke Bretten von Bürgermeister Michael Nöltner begrüßt, der in seiner Ansprache einen Einblick in die Energie- und Klimaschutzpolitik der Stadt Bretten gab.
Danach stellte Torsten Barth, Bereichsleiter Netzbaubetrieb bei den Stadtwerken Bretten, die Aufgaben und Tätigkeiten des Energieversorgers vor, veranschaulicht durch Fakten und Zahlen.
Birgit Schwegle, Geschäftsführerin von der Umwelt- und EnergieAgentur Kreis Karlsruhe, referierte im Anschluss über die Herausforderungen und Möglichkeiten der Energiewende in Baden-Württemberg, sowie dem Ziel des Landkreises Karlsruhe, bis 2050 CO2-frei (zeozweifrei) zu werden.
Bei der Besichtigung der Hackschnitzelanlage auf dem Gelände der Stadtwerke Bretten und der Abwärme-aus-Abwasser-Anlage im Bereich des Rückhaltebeckens in der Saarstraße, erklärte Günter Eberl, bei den Stadtwerken zuständig für Heizungscontracting und Energieberatung, vor Ort die praktische Umsetzung der Energiegewinnung. Er wies dabei auf die Vorteile der Nahwärmeversorgung hin.
Nach der Mittagspause ging es weiter nach Oberderdingen. Dort führte der Landwirt und Unternehmer Kurt Meerwarth die interessierte Delegation über seinen Hof und stellte seine Biogasanlage, mit der beachtlichen Leistung von 600 kW vor. Diese wird mit dem Mist von 500 Milchkühen, Grassilage und Mais betrieben und versorgt das angrenzende Unternehmen E.G.O. Elektro-Gerätebau GmbH mit Wärme und Strom. Die kenianischen Experten waren nicht nur von der Biogasanlage beeindruckt, sondern ebenso von der Tierhaltung und dem automatisierten Melkverfahren. V
Viel diskutiert wurde, wie nicht nur Wärme sondern eben auch Kühlung erzeugt werden kann, was für Kenia besonders interessant ist. Von dem Zusammentreffen profitierten alle Beteiligten und es zeigt sich, wie innovativ und wichtig Technologietransfer für Mensch und Umwelt ist.