Lerchenfenster in Bretten – Vereinbarung zwischen Stadtverwaltung und Landwirtsfamilie Kohler getroffen

Anbringen Hinweisschild Lerchenfenster

Anfang März wurde zwischen der Stadtverwaltung Bretten und der Neibsheimer Landwirtsfamilie Kohler eine Vereinbarung zum Schutz der Feldlerche getroffen. Diese beinhaltet die Schaffung von zwei sogenannten Lerchenfenstern. Dabei handelt es sich um rund 20 Quadratmeter große Lücken innerhalb einer landwirtschaftlich genutzten Fläche, die den Bodenbrütern als Nistplätze und als Futterquelle dienen. Die Landwirtsfamilie stellt hierfür ihr Grundstück im Gewann „Oberer Rostberg“ entlang der Heidelsheimer Straße zur Verfügung. Am vergangenen Donnerstag wurden vor Ort zwei Hinweisschilder angebracht.

„Die Feldlerche steht vielerorts auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten. Wir können sie aber schützen, indem wir ihr auch innerhalb unserer landwirtschaftlichen Nutzfläche Lande- und Brutplätze zur Verfügung stellen. In Bretten ist dies nun dank der Zusammenarbeit mit der Familie Kohler möglich“, informiert Bürgermeister Michael Nöltner. „Damit haben wir nun insgesamt 33 Lerchenfenster in Bretten. Dafür bin ich unseren Landwirten im Interesse unserer Natur sehr dankbar“, so Oberbürgermeister Martin Wolff.

Lerchenfenster werden vorwiegend in Getreidefeldern, aber auch in Raps- und Maisäckern angelegt und sollten einen Mindestabstand von 25 Metern zum Feldrand sowie 50 Metern zu Gehölzen und Gebäuden haben. Bevorzugt werden Lerchenfenster paarweise auf Feldern mit einer Mindestgröße von fünf Hektar eingerichtet. Das Anlegen dieser bewussten Fehlstellen innerhalb der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist denkbar einfach: Beim Einsäen wird die Sämaschine an den gewünschten Stellen für einige Meter angehoben, so dass nicht gesäte Freiflächen entstehen. Nach der Saat können die Bereiche genauso wie der übrige Acker bewirtschaftet werden. Der Ernteausfall für den Landwirt ist mit maximal fünf Euro pro Lerchenfenster sehr gering.

„Mit wenig Aufwand kann man hier viel erreichen, nicht nur für die Feldlerche, sondern auch für andere bedrohte Arten wie das Rebhuhn oder den Feldhasen. Deshalb haben wir uns gerne bereiterklärt, zwei Lerchenfenster einzurichten und freuen uns, wenn sich mit solch einer Aktion auch das öffentliche Bild von Landwirtschaft verbessert“, so Alexander Kohler.
BU: v.l. Bürgermeister Michael Nöltner zusammen mit Baubetriebshofsleiter Stefan Lipps und Alexander Kohler als Vertreter der Landwirtsfamilie an einem der beiden neu errichteten Hinweisschilder am Grundstück im Gewann "Oberer Rostberg" in Neibsheim.
                         
Foto: Stadt Bretten