Stadt Bretten erhält Zuwendung von 61.000 Euro
Der Biotopverbund ist das Netzwerk der Natur. Lebensräume von Tieren und Pflanzen sind miteinander vernetzt, sodass diese wandern und sich genetisch austauschen können. Die Verbindung der Lebensgemeinschaften sind zu bewahren und funktionsfähige ökologische Wechselbeziehungen wiederherzustellen. So kann die biologische Vielfalt und damit unsere Lebensgrundlage erhalten bleiben.
Die Landschaft im Landkreis Karlsruhe ist vielerorts durch intensive Landnutzung und hohen Flächenverbrauch geprägt. Zugleich werden Bereiche, die schwer zu bewirtschaften sind, oft nicht mehr genutzt. Daraus folgen Zerschneidung, Isolierung und Verlust vieler Lebensräume, die zudem einer Veränderung durch Klimawandel unterliegen. Zur Aufrechterhaltung ihrer Populationen und zum genetischen Austausch benötigen viele Tier- und Pflanzenarten daher Wanderungsmöglichkeiten. Sind zum Wandern keine durchgängigen Strukturen vorhanden, so ist ein Artenrückgang die Folge.
„Ein wichtiger Lösungsansatz zur Sicherung der heimischen Arten und ihrer Lebensräume ist daher die Schaffung eines funktionalen Biotopverbunds als landesweites Netz aus verbundenen Lebensräumen“, so Oberbürgermeister Martin Wolff.
Bereits in seiner Sitzung am 27.07.2021 hat der Gemeinderat einstimmig den Grundsatzbeschluss zur Erstellung einer Biotopverbundplanung für die Gesamtgemarkung Bretten gefasst.
Die Planungskosten für die Erstellung von Biotopverbundplänen werden mit 90 Prozent über die Landschaftspflegerichtlinie gefördert. Da alle Förderkriterien erfüllt werden konnten, erhält die Stadt Bretten eine Zuwendung für die Erstellung der Biotopverbundplanung in Höhe von rund 61.000 Euro vom Landratsamt Karlsruhe. Die Planung liefert konkrete Maßnahmeflächen zur Entwicklung des räumlich funktionalen Biotopverbunds.
Bürgermeister Michael Nöltner zeigte sich über die Förderzusage und den damit verbundenen Beginn zur Erstellung der Biotopverbundplanung sehr erfreut. „Durch die Erstellung einer Biotopverbundplanung für die Gesamtgemarkung Bretten erhalten wir einen umfassenden Überblick über Entwicklungspotentiale in unserem Naturraum. Ebenso erhalten wir eine Übersicht über sinnvolle Maßnahmen und Flächen für den Ausgleich von Eingriffen, als Bestandteil einer vorausschauenden Flächenentwicklung in Bretten“, äußert sich BM Nöltner.
Die Biotopverbundplanung wird durch die Verwaltung in Begleitung eines Fachplanungsbüros aus Heidelberg bis Ende 2024 erstellt.