Bevölkerung informierte sich über den Zustand von Gebäuden und Schwimmbad
Rund 60 Bürgerinnen und Bürger informierten sich am vergangenen Samstag über den Gebäudezustand der Grundschule in Diedelsheim. Die Stadtverwaltung hatte die Allgemeinheit zu insgesamt drei Besichtigungsterminen mit Bürgermeister Michael Nöltner, Bauamtsleiter Fabian Dickemann und Ortsvorsteher Martin Kern eingeladen, um vor Ort zu erläutern, warum der Betrieb des Schwimmbads nicht mehr aufrechterhalten werden kann.
Außerdem sollte gezeigt werden, welch umfangreiche Maßnahmen in den anderen Gebäudeteilen nötig sind, um die gesamte Schule technisch auf den neuesten Stand zu bringen.
"Wir rechnen mit Sanierungskosten von fast 20 Millionen Euro für die Schulgebäude, ohne das Bad", erläuterte Bürgermeister Nöltner. Das Gebäude aus den 60er Jahren sei in der energetisch ungünstigen Stahlskelett-Bauweise erstellt worden. Das bringe sehr viele Wärmebrücken mit sich, die Energie an die Umgebung abgeben. Auch das Dach sei nicht gedämmt, was einen enormen Energieverlust bedeute.
Bereits die erste Station, das Verwaltungsgebäude, war auffallend gut beheizt. Die Ventile seien geschlossen, dennoch seien die Heizkörper heiß, erläuterte Fabian Dickemann, bevor er auf die Technik einging. So seien zwar Datenkabel neu eingebaut worden und technische Anlagen teilweise ergänzt, die gesamte Technik jedoch in den letzten 50 Jahren nicht erneuert worden. Hinzu kämen die Dächer sowie die Sanitärräume, die dringend zu erneuern sind.
Während an der Sporthalle das Dach ebenfalls undicht ist, steht es um das Hallenbad bekanntlich noch schlechter. Seit April kann es wegen des irreparabel defekten Hubbodens sowie der veralteten Technik nicht mehr betrieben werden, wovon sich die Bürgerinnen und Bürger, die an der Führung teilnahmen, vor Ort einen Überblick verschaffen konnten. Der Austausch von Becken, Lehrschwimmboden, Hubstempel und der Schwimmbadtechnik wäre nötig, um das Bad wieder in Gang zu setzen und darüber hinaus müssten auch die Sanitär- und Umkleideräume komplett erneuert werden.
"Uns war es wichtig, den Bürgerinnen und Bürgern diese Plattform zu bieten und unsere Sicht der Dinge darzustellen", sagte Dickemann zusammenfassend und freute sich über die große Resonanz bei der Führung durch Grundschule und Hallenbad.
Eine Kostenrechnung hatte der Bauamtsleiter bereits bei der Gemeinderatssitzung Ende Oktober aufgemacht. Allein für die absolut notwendigen Maßnahmen summieren sich die Kosten auf 19,4 Millionen Euro, wobei rund 5,1 Millionen auf das Schwimmbad entfallen. Zusammen mit der energetischen Sanierung würde eine Generalsanierung etwa 24,5 Millionen Euro kosten.
Welche Maßnahmen umgesetzt werden und ob das Hallenbad darin enthalten sein wird, muss in den weiteren Planungen ausgearbeitet und dem Gemeinderat vorgestellt werden.
Dass Sanierung und Erhalt der Brettener Schulen im Bauamt oberste Priorität haben, verdeutlichte Bürgermeister Nöltner, denn zwei Drittel des Bauetats fließen in die Schulen. "Wir sind uns der Verpflichtung im Bildungsbereich bewusst", so Nöltner.
Veröffentlicht am 01.12.2022