Eine Friedensbewegung, die als „Schrittmacher für den Frieden“ auch selbst in Bewegung ist – so lässt sich das Konzept des Nuclearban-Marathons zusammenfassen, der am vergangenen Wochenende stattfand. Rund 150 Teilnehmende legten mit ihren Zweirädern eine Strecke von 334 Kilometern zurück und traten so für eine Welt ohne Atomwaffen in die Pedale. Start- und Zielpunkt für die radelnden Friedensbotschafter, die ehemals unter dem Namen „Pacemakers“ fuhren, war erneut die Melanchthonstadt Bretten.
Bereits um 4:30 Uhr kamen die Radfahrerinnen und Radfahrer in der Stadtparkhalle zusammen, um sich bei einem von der Stadtverwaltung organisierten Frühstück auf die 15-stündige Mammuttour vorzubereiten. „Es freut mich, dass auch in diesem Jahr wieder so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Friedensaktion dabei sind“, begrüßte Bürgermeister Michael Nöltner die Anwesenden und gab den Startschuss für die Raddemo.
Im Pulk ging es dann von Bretten aus über Neckargemünd aufs BUGA-Gelände in Mannheim, weiter nach Kaiserslautern und Ramstein, zur letzten Etappe nach Lingenfeld, ehe zurück nach Bretten geradelt wurde. Unter Beifallsrufen und den musikalischen Darbietungen der Band „Elizas Bakery“ der Modern Music School wurden die erschöpften, aber sichtlich glücklichen Friedensdemonstranten auf dem Marktplatz in Empfang genommen und vom Arbeitskreis "Bretten - aktiv für Frieden" und Mitarbeitern der Stadtverwaltung mit Pizzen und Getränken versorgt.
Bürgermeister Michael Nöltner, der zusammen mit Stadtrat Fabian Nowak bei der letzten Etappe mit zu den Nuclearban-Teilnehmern stieß und mehr als 90 Kilometer zurücklegte, beglückwünschte die Fahrer zu ihrer Leistung und bedankte sich für den aktiven Einsatz für den Frieden. „Es ist und bleibt wichtig, ein deutliches Zeichen für eine atomfreie Welt zu setzen und wir freuen uns, wenn Sie auch im nächsten Jahr in Bretten wieder Station machen“, so Bürgermeister Nöltner.
Roland Blach, Koordinator des Nuclearban-Marathons, freute sich über den großen Zuspruch und die Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie über die Unterstützung der Stadtverwaltung. Schließlich ist die Stadt Bretten bereits seit 2005 beim Friedensmarathon beteiligt. „Das alles ist ja – gerade in der heutigen Zeit – keine Selbstverständlichkeit“, resümierte der Koordinator.
„Der Nuclearban-Marathon ist in seiner Form weltweit einzigartig. Hier können Menschen jeden Alters konkret für den Frieden und gegen die Absurdität der Atomwaffen eintreten“, erzählt Blach. Da der Weltfrieden nur im solidarischen Miteinander zu erreichen ist, spielt entsprechend auch bei der Raddemo, die von der Friedenswerkstatt Mutlangen und dem RSC Bretten organisiert wird, der Zusammenhalt eine tragende Rolle. So unterstützen sich die Teilnehmenden bei kleinen Fahrradreparaturen oder Reifenpannen gegenseitig und reihen sich bei ihrer Friedensfahrt in eine Gruppe ein.
Veröffentlicht am 09.08.2023