Im Oktober haben in Bretten Testkäufe von Alkohol und Tabakwaren stattgefunden. Diese werden regelmäßig vom Ordnungsamt Bretten in Kooperation mit dem Baden-Württembergischen Landesverband für Prävention und Rehabilitation und dem Polizeirevier Bretten durchgeführt.
In 14 Brettener Lebensmittelgeschäften und Tankstellen wurde geprüft, ob der Jugendschutz gewährleistet ist oder ob hochprozentiger Alkohol wie Brandwein oder Wodka sowie Zigaretten an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden. In direktem Anschluss an den Testkauf wurde das überprüfte Verkaufspersonal von den Behördenvertretenden aufgeklärt.
Die Verkaufsquote hat im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent zugenommen. Von den insgesamt 14 Verkaufsstellen haben acht „harten Alkohol“ und Tabakwaren an 16- bzw. 17-Jährige verkauft. Dem Verkaufspersonal droht deswegen ein Bußgeld.
Alkoholbedingte Krankenhausaufenthalte von Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren sind landesweit seit einigen Jahren zwar leicht rückläufig. Laut dem Statistischen Landesamt wurden im Landkreis Karlsruhe in den Jahren 2019 bis 2021 jährlich durchschnittlich 39 Jugendliche alkoholbedingt in ein Krankenhaus eingeliefert.
Dennoch gibt es keinen Grund zur Entwarnung. Durch regelmäßigen Alkoholkonsum in jungen Jahren steigt das Risiko für eine spätere Alkoholabhängigkeit enorm. Laut einer Studie der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung aus dem Jahr 2022 trinken 8,7 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland einmal pro Woche Alkohol. Etwa jeder Zehnte berichtet von einem Trunkenheitserlebnis im letzten Monat, so das Ergebnis. Alkohol kann Organe schädigen und die Entwicklung von Jugendlichen schwer beeinträchtigen. Immer wieder sterben junge Menschen an einer schweren Alkoholvergiftung.
Das Ordnungsamt Bretten wird daher auch künftig Testkäufe zur Sensibilisierung des Verkaufspersonals und zur Steigerung des Jugendschutzes durchführen.
Veröffentlicht am 31.10.2023