Das Flurneuordnungsverfahren Bretten-Gölshausen (B 293) ist formal abgeschlossen. Zum Dank an die jahrelang ehrenamtlich tätigen Vorstandsmitglieder fand kürzlich eine Abschlussfeier statt. Brettens Bürgermeister Michael Nöltner sowie weitere aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Flurneuordnungsbehörde des Landratsamtes Karlsruhe tauschten sich dabei über die erreichten Maßnahmen des Verfahrens aus.
„Die Flurneuordnung hat für die Stadt Bretten viele Vorteile gebracht. Neben der Modernisierung unseres Wegenetzes wurden alle Grundstücke an das Wegenetz angeschlossen und ökologische Landschaftspflegemaßnahmen realisiert, wie zum Beispiel das entstandene Obstsortenparadies im Gewann Pfarräcker“, so Bürgermeister Nöltner.
Höhepunkt der Veranstaltung stellte die Überreichung der von Landwirtschaftsminister Peter Hauk unterzeichneten Dankesurkunden an die Vorstandsmitglieder dar. Diese waren über viele Jahre hinweg wichtigster Ansprechpartner der Flurneuordnungsbehörde. Als direkt von den rund 700 betroffenen Grundstückseigentümern gewähltes Gremium oblag ihnen die Aufgabe, die Interessen der Grundstückseigentümer zu vertreten und ihre Ortskenntnis in das Verfahren einzubringen. „Die Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Vorstand war stets ehrlich und effizient. Gemeinsam wurde ein neues Wegenetz konzipiert und die Neuzuteilung aller Grundstücke vorbereitet. Besonders erfreulich ist, dass im Gegensatz zur ehemaligen Aufklärung des Verfahrens keinerlei Kosten auf die Grundstückseigentümer zukamen“, sagte der Leiter des Amtes für Vermessung, Geoinformation und Flurneuordnung, Bernhard Schwaninger.
Das Verfahren ermöglichte den Ausbau der Umgehungsstraße bei Gölshausen. Indem es auf 466 Hektar mit über 2.500 Grundstücken abgegrenzt wurde, konnte ausreichend Grunderwerb für den Bund realisiert werden. Somit erhielt jeder vom Bau der Straße betroffene Eigentümer wieder ein Grundstück zugeteilt. Durch Zusammenlegungen wurde die Zahl der neuen Grundstücke auf rund 1.500 reduziert. Die hauptsächlich durch den Wegebau verursachten Kosten von über einer Million Euro wurden größtenteils vom Bund als Verursacher des Verfahrens getragen. Zudem flossen knapp 50.000 Euro Fördermittel.
Flurneuordnungsverfahren schaffen Verbesserungen für die örtliche Landwirtschaft, indem das Wegenetz optimiert wird. Kürzere Anfahrtszeiten sparen sowohl Zeit als auch Treibstoff. Ein weiterer Vorteil ergibt sich daraus, dass sämtliche Grundstücksgrenzen neu festgelegt werden. Die zersplittert gelegenen Grundstücke werden zu größeren Einheiten zusammengelegt. Insbesondere die Anpassung der Form der Grundstücke erleichtert das Bewirtschaften.
Neben der Landwirtschaft erfährt aber auch die Natur eine Aufwertung. In die neue Grundstücksstruktur werden Biotopvernetzungen eingeplant und es werden landschaftspflegerische Maßnahmen durchgeführt.
Veröffentlicht am 04.04.2024