In einer Sondersitzung am Montagabend hat der Brettener Gemeinderat gemeinsam mit den Fachämtern aus dem Rathaus wichtige Weichen für eine erfolgreiche Durchführung der Gartenschau im Jahr 2031 gestellt. Die intensive Vorarbeit der Verwaltung und der beauftragten Planungsbüros in Sachen Rahmen- und Verkehrsplanung sowie beim Erwerb der notwendigen Grundstücke wurde überwiegend sehr wohlwollend aufgenommen, wobei auch wichtige Anregungen aus dem Gremium kamen, die in die weiteren Planungen einfließen werden.
Von einem „klimawirksamen Stadtumbau“ sprach Rainer Gänßle vom Landschaftsarchitekten-Büro Gänßle+Hehr, als er die aktuelle Rahmenplanung vorstellte, die sich weiterhin stark an der Machbarkeitsstudie orientiert, für die Bretten im Jahr 2020 den Zuschlag erhalten hatte. Es gehe darum, Wege entlang der Bachläufe anzulegen, Wasser erlebbar zu machen und einen grünen Rundweg um die mittelalterliche Altstadt zu schaffen – mit Ausstellungsanlagen, die nach dem Gartenschausommer überwiegend zu Daueranlagen werden, von denen die Brettenerinnen und Brettener sowie alle Besucher auch über das Jahr 2031 hinaus profitieren, so Gänßle. Die Planung sei ein nachhaltiges Konzept, individuell auf Bretten zugeschnitten, das sich wesentlich von den Konzepten anderer Gartenschauen abhebe, weil ein großer Teil der begrünten Flächen auch nach der Gartenschau erhalten bleibt.
„Wir erhalten eine enorme Aufwertung einzelner Ecken unserer Stadt, die bislang zu Unrecht noch im Verborgenen liegen“, hob Oberbürgermeister Martin Wolff hervor. „Wir sollten die Gartenschau weiterhin als eine historische Chance begreifen, um unsere Stadt auch mithilfe von Fördergeldern lebenswert für die Zukunft zu machen“, so der Oberbürgermeister. Jede Stadt, die bislang eine Gartenschau ausgetragen hat, habe enorm von der Ausrichtung und der damit verbundenen Stadtentwicklung profitiert.
Die Amtsleiterin Stadtentwicklung und Baurecht, Cornelia Hausner, ergänzte, dass auch die Stadtteile auf vielfältige Weise in das Programm der Gartenschau einbezogen werden sollen. So ist unter anderem vorgesehen, dass sich die Stadtteile auf der Gartenschau präsentieren, dass dort ihre städtebaulichen und landschaftlichen Highlights gezeigt werden, dass ihre Veranstaltungen in den Eventkalender der Gartenschau aufgenommen werden und dass Radstrecken dorthin konzipiert werden, die besonders Dauerkarteninhaber ansprechen sollen: „Die gesamte Brettener Bürgerschaft soll sich mit der Gartenschau identifizieren können, daran arbeiten wir“, so Hausner.
Um den Rahmenplan mit Leben zu füllen, sind die Planerinnen und Planer nun auf die Unterstützung und Ideen aus der Bürgerschaft angewiesen. Um auch allen Urlaubern die Möglichkeit zu bieten, sich zu informieren, wurden die in der vergangenen Woche veröffentlichten Termine aus organisatorischen Gründen und mit Blick auf die Pfingstferien angepasst. Die Bürgerinformationsveranstaltung findet nun am Mittwoch, 5. Juni, um 18.30 Uhr im Großen Saal des Brettener Rathauses statt. Bei einem Bürger-Workshop am Montag, 17. Juni, um 18.30 Uhr im Brettener Rathaus können sich alle Interessierten einbringen und ihre Wünsche und Vorstellungen für die Gartenschau 2031 artikulieren. Die Stadtverwaltung lädt zu beiden Veranstaltungen herzlich ein.
Das „Herzstück“ für das Gartenschau-Gelände bilden entsprechend der Machbarkeitsstudie und dem Rahmenplan bekanntlich die beiden Areale von Wertheimer an der Wilhelmstraße und das kleine Einkaufszentrum rund um Norma an der Pforzheimer Straße. Hier hatte der Gemeinderat bereits im vergangenen Herbst die Verwaltung beauftragt, in Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern zu treten. Für die Gespräche über das Einkaufsgelände, auf dem sich neben Norma auch Zoo&Co und Subway befinden, konnte der Leiter des Liegenschaftsamts, Frank Bohmüller, nun eine Einigung verkünden. Mit den Eigentümern der Firma Wertheimer sei man weiter in einem intensiven Austausch.
„Wir gehen davon aus, auch hier in Kürze ein Verhandlungsergebnis zu erzielen, um die Tür zur Gartenschau vollständig zu öffnen“, sagte Oberbürgermeister Martin Wolff. Anfang Juni erhofft sich die Verwaltung dann grünes Licht vom Gemeinderat für die ausgehandelten Verträge, so dass die Vorarbeiten für die Verlagerung der Firma Wertheimer auf die Diedelsheimer Höhe beginnen können.
Wenn alles in trockenen Tüchern sei, gehe es darum, „die Begeisterung in der Bevölkerung für einen tollen Gartenschau-Sommer zu wecken“, sagte Bürgermeister Michael Nöltner. Man sei sich immer klar gewesen, dass es sich um ein sehr ambitioniertes Konzept handelt. Dennoch hätten sich viele über den Zuschlag gefreut. „Nun stehen wir an den entscheidenden Stellen endlich vor dem Durchbruch“, zeigte sich Nöltner überzeugt. Jetzt gelte es, diese einmalige Chance für Bretten zu nutzen und weiter dynamisch und konsequent für die Gartenschau zu arbeiten, die Bürgerschaft dabei kontinuierlich einzubeziehen und das Handeln der Verwaltung transparenter zu machen als dies bisher zum Beispiel aus Gründen des Eigentümerschutzes möglich war. „Wenn wir – der Gemeinderat, die Bürgerschaft und das sehr motivierte Team in der Verwaltung – gemeinsam in den kommenden sieben Jahren alle Kräfte und Ideen bündeln, bin ich zuversichtlich, dass wir im Frühjahr 2031 unseren Gartenschausommer eröffnen können“, so Bürgermeister Nöltner.
Veröffentlicht am 8. Mai 2024