Ab dem 21.09.2022 beherbergt das Museum im Schweizer Hof die Sonderausstellung Demokratie wagen? Baden 1818-1919.
In den Jahren 2018 und 2019 feierten wichtige Ereignisse der badischen Geschichte ihr Jubiläum: 1818 wurde im Großherzogtum Baden die für ihre Zeit wegweisende, frühkonstitutionelle Verfassung erlassen. In der Revolution 1918 brach die Monarchie zusammen, und Baden wurde eine Republik, die 1919 eine der demokratischsten Verfassungen der Zeit erhielt. Das Generallandesarchiv Karlsruhe greift in der Wanderausstellung Demokratie wagen? Baden 1818-1919 diese wichtigen Zäsuren badischer Geschichte auf. Die Präsentation zeichnet anhand einer Vielzahl aussagekräftiger und bislang unbekannter Dokumente und Exponate den Weg Badens von der Monarchie zur Republik nach. Im Mittelpunkt stehen die erkenntnisleitenden Fragen nach dem Ausmaß der politischen Mitbestimmung der badischen Bevölkerung im langen 19. Jahrhundert, nach der Entwicklung von der großherzoglichen Alleinherrschaft zur Volkssouveränität und nach der Durchsetzung universeller Menschen- und Bürgerrechte. Dabei erweist sich Baden als das oft zitierte liberale „Musterländle“. Die demokratiegeschichtliche Ausstellung wählt verschiedene Perspektiven: Sie schildert zentrale Ereignisse, bietet aber auch regionale und biografische Zugänge zum Thema – und sie übergeht auch nicht die vielfältigen Widerstände und zahlreichen Gegenspieler, bis hin zur Zerstörung der Demokratie und der Beseitigung der Menschenrechte in der NS-Willkürherrschaft . Das Thema der Geschlechterverhältnisse findet seinen Niederschlag in einer Abhandlung über das Frauenwahlrecht. Die Präsentation leistet einen historisch fundierten Beitrag zur Auseinandersetzung der Bürgerinnen und Bürger mit unserem demokratischen Gemeinwesen. Sie will die Bürgerinnen und Bürger zur Diskussion einladen und in Zeiten der sinkenden parlamentarischen Legitimierung, der Fake-News und des völkischen Populismus die Errungenschaft individueller Freiheitsrechte verdeutlichen. Die Ausstellung will besonders junge Menschen ansprechen. Sie will Schüler*innen in ihrer historischen und politischen Urteilskraft stärken und sie gegen die Einflüsterungen von Demokratiegegnern immunisieren. Durch den lehrplankompatiblen Zugriff und durch das mit Fachdidaktikern des Regierungspräsidiums Karlsruhe erarbeitete, archivpädagogische Material vermag die Präsentation ebenso gründliche wie anregende Bausteine für die Arbeit mit Schulklassen und studentischen Gruppen zu liefern.
Öffnungszeiten:
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 11 – 17 Uhr
Mittwoch 15 – 19 Uhr
Eintritt frei!