In diesem Haus befand sich seit Ende des 18. Jahrhunderts ein kleines jüdische Gemeindezentrum mit Betsaal („Synagoge“), Mikwe und einer eigenen Schule, zu der meist auswertige Lehrer herangezogen wurden. Die Juden in Bauerbach werden erstmals 1714 im Ort genannt und bildeten seit Beginn des 18. Jahrhunderts eine selbständige Gemeinde.
Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um 1825 mit 67 und um 1871 mit 65 Personen erreicht. Danach ging die Zahl schnell zurück, da das kleine Dorf für ihren Handel zu wenige Möglichkeiten bot. 1880 lebten nur noch 19, 1895 12 jüdische Einwohner in Bauerbach, ab 1900 wurde keiner mehr gezählt. 1890 wurde die Synagoge verkauft und das sogenannte „Judenbrünnle“ vor dem Haus verdolt. 1894 folgte die Auflösung der Bauerbacher Synagogengemeinde und die verbliebenen Juden wurden der Flehinger Gemeinde zugewiesen. Als Bestattungsstätte diente der jüdische Friedhof in Flehingen.
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Ehemaliges jüdisches Gemeindezentrum Bauerbach, © Stadtarchiv Bretten, 2023