Prof. Dr. Christian Neddens wird neuer Direktor der Europäischen Melanchthon-Akademie (EMA) Bretten. Der habilitierte Theologe übernimmt zum 1. September den Staffelstab von Prof. Dr. Günter Frank, der in den Ruhestand tritt.
Der 51-jährige gebürtige Berliner mit Wurzeln in der Lüneburger Heide, der im Rheinland aufgewachsen ist, studierte evangelische Theologie und besuchte währenddessen Lehrveranstaltungen in Religionswissenschaft, Philosophie, Slavistik und katholischer Theologie. Nach dem Studium wurde er wissenschaftlicher Assistent und promovierte an der Universität Greifswald zum Verhältnis von Theologie und Politik während der gesellschaftlichen Umbrüche im 20. Jahrhundert.
Neddens war fünf Jahre Pfarrer und Jugendpastor in Norddeutschland und wechselte 2010 an die Universität des Saarlandes, wo er sich mit einer Arbeit zu Bildtheorie und Bildtheologie in der Reformationszeit und in der gegenwärtigen Kunstwissenschaft habilitierte.
2018 wurde er auf den Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Lutherischen Theologischen Hochschule Oberursel berufen. Er nimmt einen Lehrauftrag in Pretoria/Südafrika wahr und hat international eine Reihe von Vorträgen an Hochschulen und auf Tagungen gehalten, so in den USA, in Südafrika, Dänemark, Estland, Frankreich und der Schweiz.
Neddens ist Mitglied in mehreren Gremien und Fachgesellschaften. So gehört er zum Kuratorium der Luther-Akademie Sondershausen-Ratzeburg, arbeitet im Catholica-Ausschuss der VELKD mit und ist Vorsitzender der Hans-Iwand-Stiftung e.V. Er ist Schriftleiter einer Fachzeitschrift, Mitherausgeber verschiedener Buchreihen und hat eine Vielzahl wissenschaftlicher Publikationen veröffentlicht.
„Philipp Melanchthon ist ein faszinierender Universalgelehrter, der in vielen Wissensbereichen wichtige Impulse gesetzt hat. Diese Impulse auch in die heutigen Auseinandersetzungen um Kirche und Gesellschaft ins Gespräch zu bringen, dafür möchte ich mich einsetzen“, sagt Christian Neddens zu seiner neuen Aufgabe als Kustos des Melanchthonhauses. „Besonderes Augenmerk wird auf dem Jahr 2030 liegen, wenn sich die Verlesung der Confessio Augustana vor dem Kaiser zum 500. Mal jähren wird. Sie ist die mit Abstand bedeutendste Schrift Melanchthons und von weltgeschichtlichem Rang – bis heute.“
Veröffentlicht am 24.07.2024