Als im Sommer 2021 das Mobilitätskonzept der Stadt Bretten vorgestellt wurde und damit die Umsetzung begann, war klar: Alle Verkehrsarten sollen und müssen gleichermaßen bei den Maßnahmen berücksichtig werden, um zum Erfolg zu kommen.
Eine entscheidende Rolle spielt damit auch der Radverkehr, zumal hierbei in der Vergangenheit bei Nutzerbefragungen immer wieder ein gewisser Nachholbedarf festgestellt wurde. Diesen will die Stadtverwaltung nun mit Nachdruck und guten Ideen aufholen.
Cornelia Hausner, Leiterin des Amtes Stadtentwicklung und Baurecht und damit federführend für die Umsetzung des Mobilitätskonzepts verantwortlich, findet: "Wenn wir wollen, dass mehr Menschen vom Auto auf das Rad umsteigen - und das ist unser erklärtes Ziel - dann müssen wir das Angebot in diesem Bereich weiter verbessern."
Das sagte die Amtsleiterin jüngst bei einem Treffen mit Vertretern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Ortsgruppe Bretten, bei dem auch Oberbürgermeister Martin Wolff dabei war. Der OB wies auf die großen Projekte hin, die den Radverkehr in Bretten weiter verbessern sollen und die im Folgenden aufgeführt sind:
Die drei großen Radwegprojekte im Haushalt 2023 (vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderats):
• Neubau Radweg von Gottesacker Tor bis Wilhelmstraße: 240.000 Euro in diesem Jahr (insg. 300.000 Euro).
• Neubau Radweg Schulzentrum Ost/Edith-Stein-Gymnasium: 150.000 Euro in diesem Jahr (insg. 275.000 Euro).
• Umbau/Verbesserung Radweg Bretten - Diedelsheim; Bauabschnitt Rinklinger Straße entlang der Saalbach bis Alte Poststraße Diedelsheim:
50.000 Euro in diesem Jahr (insg. 850.000 Euro).
Bei allen drei Maßnahmen handelt es sich um die Erweiterung der Ost-West-Achse durch die Stadt, die ein möglichst reibungsloses Durchkommen mit dem Rad oder E-Bike durch den Verkehr ermöglichen soll. OB Wolff wies weiter auf den neuen Radweg zwischen Sprantal und Nußbaum, die geplante Radstrecke von Bretten nach Großvillars und den Umbau der Pforzheimer/Weißhofer Straße hin, der ebenfalls den Radfahrerinnen und Radfahrern zugute kommen wird. Auch zusätzliche Stellplätze in der Fußgängerzone waren ein Thema des Gesprächs.
"Sie müssen als Stadt deutlich machen, wo sie mit dem Radverkehr in Bretten hinwollen", sagte die ADFC-Sprecherin der Ortsgruppe, Jutta Biehl-Herzfeld. Es gehe etwa darum, Ideen für neuralgische Punkte in der Stadt zu entwickeln oder Fahrradstraßen wie in der Friedrichstraße noch besser zu bewerben. Kurz: Einen Plan mit Maßnahmen zu erarbeiten, die den Radverkehr verbessern und nicht immer viel Geld kosten müssen.
Angesprochen wurde auch das Thema "Stadtradeln", das dem ADFC sehr am Herzen liegt. Hierzu konnte Andreas Hintz, der Klimaschutzbeauftragte der Stadt Bretten, berichten, dass die Planungen für die Veranstaltung bereits anlaufen. Geplant ist der dreiwöchige Aktionszeitraum, bei dem sich wieder die gesamte Bevölkerung beteiligen kann, zwischen Mitte Juni und Mitte Juli. Der genaue Termin für Auftakt und Ende des diesjährigen Stadtradelns wird zeitnah bekanntgegeben.
Veröffentlicht am 10.02.2023