Vor kurzem begrüßte Oberbürgermeister Martin Wolff BNN-Chefredakteur Thilo Kampf und dessen neuen Stellvertreter Hans-Jörg Ebert zum Gespräch im Rathaus. Anlass des Gesprächs waren die Stadtentwicklung am Beispiel des Mellert-Fibron-Geländes, die breite Bürgerbeteiligung im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts und die vielen weiteren Themen, die aktuell das Geschehen in der Melanchthonstadt bestimmen.
Zu Beginn gab sich Oberbürgermeister Martin Wolff als Fan des Brettener Wochenmarktes zu erkennen: „Ich finde auf unserem Wochenmarkt alles, was man braucht“, gab er mit Blick auf das breite Angebot zu Protokoll. Dabei wollte er auch unterstrichen wissen, dass sich die Marktbeschicker und der örtliche Einzelhandel, wie beispielsweise der nah gelegene Käseladen, gegenseitig ergänzen. Gleichzeitig versicherte er, dass man jederzeit bestrebt sei, das Angebot vor Ort auszuweiten.
Weiter verwies er auf die Rückmeldungen, die er im Rahmen seiner regelmäßigen Firmenbesuche erhält: „Die Brettener Firmen wünschen sich zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten“. Hierzu ergänzt er, dass man die Wünsche der Brettener Wirtschaft ernst nehme und einer möglichen Umsetzung nachgehe. Mit möglichen Hotel-Investoren auf dem Mellert-Fibron-Gelände sei man deshalb in Kontakt. Die Entscheidung über einen etwaigen Bau obliege letztlich jedoch immer dem Bauherren, gab OB Wolff zu bedenken. „Mir ist wichtig, dass in diesen Angelegenheiten die Mitglieder des Gemeinderates stets zu allererst informiert werden“ erklärte das Stadtoberhaupt mit Verweis auf seine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Hauptorgan der Stadt. Demnach wolle man erste Pläne zur Entwicklung des Areals noch vor der Sommerpause zunächst dem Gemeinderat vorstellen.
Hinsichtlich der Diskussion rund um einen möglichen neuen Standort für die Grüne Moschee verwies er auf den gültigen, bestehenden Beschluss des Gemeinderates. „Wir haben der Grünen Moschee schriftlich das Grundstück hinter der Hermann-Beuttenmüller-Straße 6 angeboten“ erklärte OB Wolff mit der Ergänzung, dass man „bis Ende Juni“ eine schriftliche Rückmeldung der Moschee-Gemeinde abwarte. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an das kürzlich mit dem neuen Vorstand der Moschee geführte Gespräch: „Wir hatten ein offenes und sehr angenehmen Gespräch, welches von gegenseitigem Respekt geprägt war“.
Sollte das Grundstücksangebot der Stadt bis dahin nicht in Anspruch genommen werden, wolle die Stadt evtl. die Einrichtung eines Park&Ride-Parkplatzes an dieser Stelle vorantreiben. „Der Grünen Moschee steht es auch frei, ihren jetzigen Standort in der Bismarckstraße im Rahmen des Baurechts neu zu entwickeln“ umschrieb er eine mögliche Handlungsalternative für die Grüne Moschee, sollte diese die Offerte ausschlagen.
Besonders begeistert zeigte sich OB Wolff von der bisherigen Resonanz an der groß angelegten Bürgerbeteiligung im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) in Bretten. Über 500 Ideen der Bürger seien bereits aufgenommen wurden. Diese können online unter www.bretten.de im Detail nachgelesen werden. Gleichzeitig gab er auch einen Ausblick auf die nun kommenden ISEK-Veranstaltungen in den Stadtteilen: „Ich freue mich persönlich mit den Bürgern in allen Stadtteilen über mögliche Entwicklungschancen bei ihnen vor Ort auszutauschen“. Während des Juni und Juli finden insgesamt neun – in jedem Stadtteil eine – Bürgerveranstaltung statt.
Anlässlich der aktuellen Berichterstattung zur geplanten Glaskunst des Malers und Bildhauers Willi Gilli im Hallenbad stellte OB Wolff klar, dass es sich bei dem Bauherren – den Stadtwerken Bretten – um eine GmbH handele. Die Kosten der Kunst am Bau werden zu 50% über Spenden gedeckt. Der Annahme, dass die Brettener Bürger mittelbar die ausstehenden Kosten tragen, widersprach er.
Abschließend äußerte sich OB Wolff erwartungsvoll und höchst zuversichtlich über die kommenden Entwicklungen in der inneren Organisation des Rathauses. Mit dem Organisationsgutachten will man die Verwaltung kritisch und konstruktiv auf ihre Leistungsfähigkeit für den Bürger hinterfragen und zu optimieren. Darüber hinaus wird noch vor der Sommerpause das neue „Technische Rathaus“ in der Hermann-Beuttenmüller-Straße 6 eingerichtet. Gleichzeitig wird ab 1. Juli an Stelle des bisherigen Beigeordneten Bürgermeister Willi Leonhardt Michael Nöltner an dessen Stelle treten.
Der Zusammenarbeit mit dem neuen Beigeordneten sieht das Stadtoberhaupt schon jetzt sehr zuversichtlich entgegen. „Wir pflegen ein vertrauensvolles und kooperatives Verhältnis“. Man ist sich einig, dass man in Folge des Beigeordnetenwechsels auch eine sachte aber effiziente Neuverteilung der Ämter vornehmen möchte. Künftig sollen die Finanzangelegenheiten der Stadt Bretten in den direkten Verantwortungsbereich des Oberbürgermeisters und Dipl.-Finanzwirts (FH) Martin Wolff übergehen. Im Gegenzug wird das Amt Technik und Umwelt als Dezernent dem künftigen Bürgermeisters Michael Nöltner obliegen. Ein entsprechender Vorschlag wird in Kürze dem Gemeinderat vorgelegt.