Nördlich von Bretten liegt – idyllisch in die Kraichgaulandschaft eingebettet – der Ort Büchig, welcher seit dem 1.1.1974 ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Bretten ist. Die erste urkundliche Nachricht über Büchig stammt aus dem Jahr 1290. Zwei inhaltlich zusammengehörende Urkunden von 1290 und 1296 erwähnten erstmals den Ortsnamen. Darin wird ein Hof in – Buche – erwähnt, den Heinrich von Eberstein den Gebrüdern Heinrich und Johann, genannt Wurme zu Bretten, zum Lehen gab.
Büchig hat rd. 1.500 Einwohner. Die Gemarkungsfläche beträgt 443 ha. Diese teilt sich auf in 45 ha Ortsetter, 67 ha Wald und 331 ha Feld.
Der Ortsname geht auf das Althochdeutsche "buoh" oder das Mittelhochdeutsche "buoch" zurück, was "Buchenwald", "Wald", "Wald mit hohem Baumbestand" bedeutet. Das früher rein bäuerliche, abseits der großen Verkehrsachsen gelegene Dorf, hat sich in der Nachkriegszeit, vor allem aber in den sechziger und siebziger Jahren zu einer reizvollen Wohngemeinde mit dörflichem Charakter entwickelt. Grund war zum einen der gravierende Rückgang der Landwirtschaft, heute gibt es nur noch zwei hauptberufliche Landwirte, die beide je eine Betriebsfläche zwischen 80 und 120 ha bewirtschaften. Die übrige landwirtschaftliche Nutzfläche wird von etwa 4 Betrieben im Nebenerwerb genutzt. Insgesamt ist die Gemarkung 431 ha groß, davon sind 80 ha Wald. Ein zweiter Grund für die jetzige Struktur liegt darin, dass die sehr bewegte Topographie eine intensive industrielle und gewerbliche Ansiedlung nicht zuließ und die geographische Lage des Ortes dies auch nicht begünstigte. So sind nur einige Handwerksbetriebe wie Elektriker, Fliesenleger, Friseur, Gipser, Maler, Schreiner und ein Zimmermannsbetrieb ansässig. Mangels ausreichender Arbeitsplätze am Ort muss der größte Teil der erwerbstätigen Einwohner auswärts ihrer Beschäftigung nachgehen; vorrangig in Bretten und den umliegenden Industrieorten. Bedingt durch den Zuzug von rund 135 Flüchtlingen und Heimatvertriebenen wuchs die Einwohnerzahl von 560 im Jahr 1939 auf 695 im Oktober 1946. Die damit einhergehende Verknappung des Wohnraums führte zu einer starken baulichen Entwicklung; von 1948 bis zur Gegenwart wurden über 300 Bauplätze erschlossen. Derzeit hat Büchig ca.1550 Einwohner.
Mit der Erschließung eines neuen Wohngebietes 2020 wurden 47 zusätzliche Bauplätze geschaffen, die neben Einfamilienhäusern auch Wohnraum in Reihen- bzw. Mehrfamilienhäusern anbieten. Außer der vorhandenen privaten Bebauung sind als sogenannte Kommunikationszentren die Bürgerwaldhalle mit den Sportanlagen und die katholische Kirche Heilig-Kreuz mit Pfarrsaal und Jugendräumen vorhanden. Leider ist die neu renovierte örtliche Grundschule wegen Lehrermangels aktuell „außer Betrieb“! Da 2025 aber jetzt schon mindestens 20 Schulanfänger gemeldet sind, rechnet man fest mit Wiederaufnahme des Schul- und Unterrichtsbetrieb. Der erweiterte dreigruppige Ganztages-Kindergarten, das imposante Rathaus mit Dorfplatz und Ortsbrunnen, sowie einige Grün-, Spiel- und Erholungsflächen runden die öffentlichen Bauten und Gemeinbedarfsflächen ab. Die tägliche Grundversorgung vor Ort wird durch eine Bäckerei und einem „rollenden Supermarkt“ gewährleistet. Zudem wurden Lebensmittelautomaten aufgestellt, die regionale Produkte und auch „Bauernhofeis“ anbieten. Über alle Grenzen hinaus ist das Clubhaus des SV Kickers Büchig als Treffpunkt für Jung und Alt bekannt. Im sozial-caritativen Bereich hat die häusliche Krankenpflege die kirchliche Sozialstation Bretten übernommen.
Mit der Einführung der Stadtbahn-Verbindungen Bretten-Karlsruhe bzw. Bruchsal und dem damit einhergehenden Verkehrsverbund ist der öffentliche Nahverkehr über eine mit halbstündigem Zeittakt ausgestattete Buslinie sichergestellt. Die Verknüpfung von Stadtbahn und Bus ermöglicht auch und vor allem denen in den Räumen Bruchsal und Karlsruhe tätigen Einwohnern die tägliche Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Das kulturelle und gesellschaftliche Leben wird vorwiegend durch ein sehr aktives und auch attraktives Vereinswesen geprägt. Im Ort sind folgende Vereine, Organisationen und Gruppen vorhanden: Freiwillige Feuerwehr, Gesangverein Frohsinn Büchig, Kath. Kirchenchor, Kleintierzuchtverein C24 Büchig, Motorradverein, Musikverein, Guggemusik Scholwadrebler, Obst- und Gartenbauverein, Ortsverein des DRK und Sportverein SV Kickers Büchig. Nahezu sämtliche Vereine betreiben eine rührige und erfolgreiche Jugendarbeit.
Die kulturellen Vereine wie Gesangverein, Guggemusik und Musikverein führen nahezu im Jahresturnus vielbeachtete Konzerte durch. Mit den Brauchtumsveranstaltungen wie Maibaumstellen, 1.Mai- und Vatertagsfeier, Erntedankfest, Oktoberfest, Martinsumzug und dem weihnachtlichen Glühweintreff wird die dörfliche Tradition gepflegt. Als Gemeinschaftsaktion der Dorfgemeinschaft wird seit 1969 in jedem Jahr ein Blumenschmuckwettbewerb durchgeführt. Seit August 2019 wurde ein „Gedichteweg“, welcher den Wanderer auf besinnliche Weise in die herrliche umgebende Kraichgaulandschaft mitnimmt. Im Rahmen der Teilnahme am 20. Landeswettbewerb 1999-2001 "Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft" erhielt Büchig eine Silbermedaille.
Ortsverwaltung Büchig
- Hügellandstraße 29
- Frau Schwabenland
- 07252 7921
- ortsverwaltung.buechig@bretten.de
-
- Öffnungszeiten
- Mittwoch und Freitag:
- 09.00 - 12.00 Uhr
- Donnerstag:
- 16.00 - 19.00 Uhr
-
- Rouven Hipp
- Ortsvorsteher
- Sprechzeiten des Ortsvorstehers erfolgen nach telefonischer Vereinbarung
- Bürgerwaldhalle, Zum Bürgerwald 5
Ortschaftsrat
Bender | Ralph | Büchiger Liste | |
Gerweck | Alexander | Büchiger Liste | |
Grimm | Thomas | Büchiger Liste | |
Hipp | Rouven | Büchiger Liste | |
Kirn | Elke | Büchiger Liste | |
Reichle | Miriam | Büchiger Liste | |
Weinkötz | Philipp | Büchiger Liste |
Infrastruktur:
- Bäckerei
- Rollender Supermarkt
- Kindergarten
- Heilig-Kreuz-Kirche
- Rathaus
- Bürgerwaldhalle
Freizeit:
- Bolzplatz
- Bürgerwaldstadion
- Durchgangsort des Europäischen Fernwanderweges Nordkap-Sizilien
- Gedichteweg
- Grillplatz
- Kinderspielplätze
- Waldspielplatz
- 13 aktive Ortsvereine
Verkehrsanbindung:
- Buslinie 141 mit Anbindung an die S4 in Richtung Karlsruhe und an die S9 in Richtung Bruchsal
Das Wappen von Büchig
Das seit 1911 festgelegte Wappen geht auf einen runden Fleckensiegel, der im 18. Jahrhundert in Gebrauch war, zurück. Der erste Nachweis ist aus dem Jahr 1760 überliefert. Das Siegel zeigte ein Hufeisen, eine Blume und einen Engelskopf. Das Hufeisen wurde einstmals als Dorfzeichen angesehen und war auf Gemarkungsgrenzsteinen angebracht.
Da Wappen einfach und schlicht gehalten werden sollen, hat man bereits bei der endgültigen Festschreibung das Hufeisen als Hauptsymbol übernommen.
Das Hufeisen als Wappeninhalt könnte als unterscheidendes Rechtszeichen gegenüber den angrenzenden Gemeinden oder als glücksbringendes Wappensymbol angesehen werden.
Der Ort gehörte seit dem 15. Jahrhundert bis 1803 zum Hochstift Speyer. Somit war es naheliegend, dessen Farben weiss und blau, für das Wappen zu übernehmen.
Bei schwarz/weiss Darstellungen werden die verschiedenen Wappenfarben durch unterschiedliche Heraldische Schraffuren angedeutet. Im Fall von Büchig ist es weiss für Silber und waagrecht schraffiert für Blau.
Quellen: Ernst Schneider, Büchig – Ein Dorf mit Tradition, S.89.
Wappenbuch des Landkreises Karlsruhe, S. 63 f.