Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 768. Seit 1971 ist Rinklingen ein Stadtteil von Bretten mit rund 1.990 Einwohnern.
Die Gemarkungsfläche von Rinklingen beträgt 443 Hektar. Davon sind 220 Hektar Ackerland und 152,5 Hektar Wald.
Der älteste Stadtteil von Bretten ist Rinklingen. Bedingt durch seine Lage und Verbundenheit mit Bretten entschloss sich 1972 der damalige Gemeinderat von Rinklingen zur Eingemeindung in die Stadt Bretten. Allerdings bedeutete dies für die Rinklinger keine Kapitulation sondern im Gegenteil, es führte zu einer Besinnung auf die Eigenständigkeit.
So erhielt Rinklingen eine neue Grundschule, in der die Rinklinger Kinder bis zur 4. Klasse unterrichtet werden. Für die Freizeit wurde eine vernünftige Sporthalle errichtet, die auch zu Dorffesten problemlos als Festhalle genutzt werden kann. Mit dem Anschluss an das Netz der KVV öffnete sich Rinklingen auch Karlsruhe. Zweimal stündlich hält die Bahn in Rinklingen, um Pendler von und nach Karlsruhe aufzunehmen. Gerade für junge Familien ist Rinklingen mit seiner zentralen Lage durch Bus- und Bahnverbindungen besonders geeignet.
Ende 2004 wurde die Erschließung des neuen Baugebiets hinter der Grundschule abgeschlossen. Dort bauen junge Familien auf einem erschwinglichen Bauplatz ihr individuelles Heim. Bereits ein Jahr später sind alle Plätze bereits verkauft und viele Häuser bezogen - Kindergarten, Schule, Bäckerei, Metzgerei, ein Gemüseverkauf einmal in der Woche und eine Ärztin sind von dort fußläufig in wenigen Minuten zu erreichen.
Durch das intakte Vereinsleben können die verschiedensten Talente, sei es sportlicher oder musischer Natur gepflegt werden ohne den Wohnort verlassen zu müssen. Dies ist vor allem bei kleineren Kindern von Vorteil. Zum Kennenlernen wird für Kleinkinder eine Krabbelgruppe angeboten. Ab drei Jahren können beim Kinderturnen des TSV die Talente gefördert werden. Später dann ermöglichen die regelmäßigen Bahnverbindungen Richtung Karlsruhe, Heilbronn, Pforzheim und Bruchsal die weitere Entwicklung der individuellen Interessen. Die Grundschule am Ort ermöglicht einen harmonischen Eintritt in das Schulleben. Per Bus sind die weiterführenden Schulen in Bretten zu erreichen. Im Laufe der letzten Jahre wurden die "Fünf-Brücken" fertig gestellt und damit auch ein Fuß- und Radweg getrennt vom Autoverkehr. So besteht wieder die Möglichkeit, Bretten ohne Umwege auch mit dem Fahrrad sicher zu erreichen. Auch für die älteren Mitbürger wurde von der Ortsverwaltung bereits vor mehr als 10 Jahren ein Seniorenkreis eingerichtet. Jeden Monat treffen sich dort zwischen 40-50 junggebliebene Senioren zu einem Vortrag und anschließendem gemütlichen Zusammensein bei Kaffee und Kuchen. Ausflüge, die alleine sonst nicht durchgeführt werden könnten, finden in der Gruppe immer mehr Freunde.
Ebenfalls immer mehr Freunde findet unser Grillplatz. Im Jahre 1994 wurde auf einem Parkplatz vor dem Waldeingang auf einer unattraktiven Fläche eine Grillstelle angelegt. Der damalige Förster unterstützte dies durch tatkräftige Mithilfe beim Bau einer Grillhütte, in der bis zu 60 Personen Platz finden. Ein Toilettenhäuschen mit Küchenanbau wurde im darauf folgenden Jahr gebaut. Mit der Zeit kamen transportable Fenster und Türen dazu, so dass auch bei Regen gefeiert werden kann. Die Grillstelle wurde überdacht, ein Teich und ein Spielplatz vervollständigen die Anlage. Durch die gute Pflege ist dieser Platz für alle Arten von Festen sehr beliebt. Eine vorherige Buchung mit Erteilung einer Erlaubnis von der Ortsverwaltung ist erforderlich. Mit seinen zahlreichen Arbeitsplätzen und seiner ausgereiften Infrastruktur bietet Rinklingen die Möglichkeit, auch ohne Fahrzeug die Geschäfte des Alltags zu erledigen. Der 2004 neu gewählte Ortschaftsrat ist für neue Projekte für unseren Stadtteil offen. Nach dem Abriss des Gebäudes Hauptstraße 9 und dem Neubau wurde der Dorfplatz erweitert und der Blick auf die 1783 eingeweihte Kirche schon von weitem ermöglicht. Auch der Eingang zur Kirche soll ansprechend geändert werden und auch für Rollstuhlfahrer gut zugänglich sein. Dazu bedarf es jedoch noch manche Planungen und vor allem finanzielle Mittel. Nach nur einem Jahr sind schon alle Bauplätze des neuerschlossenen Gebiets verkauft. Dies zeigt die Attraktivität des Stadtteils.
Der neue Ortschaftsrat hat daher die weitere Entwicklung des Stadtteils auch immer vor Augen. So wurden für die Zukunft das Gebiet Am Hohenstein und das Gebiet Fenninger für die künftige Erschließung dem Gemeinderat der Gesamtstadt vorgeschlagen. Zur Geschichte: Wenige Funde aus der frühgeschichtlichen Zeit sind Hinweise auf eine mögliche Besiedelung der Gemarkung Rinklingen.
Aus dem Schatten der Namenlosigkeit tritt Rinklingen am 31.12.768, als der Franke Guntleich dem Kloster Lorsch in Richilineheim 6 Morgen Land, eine Wiese und eine Hofweide schenkt. In den Folgejahren geben verschiedene Eigentümer der Gemarkung Rinklingen weitere Schenkungen an das Kloster Lorsch und an die Speyerer Kirche. Ebenso hatte das Kloster Weißenburg im Elsaß Besitz auf Rinklinger Gemarkung. Im Spätmittelalter schenkte Reinhard Knörr von Ochsenburg dem Kloster Maulbronn die Talmühle zu „Ringgelingem“.
1327 wird ein Swicker von Ringelingen genannt, der Pächter eines dem Kloster Herrenalb gehörenden Hofes war. Auch die Württembergischen Grafen besaßen Güter auf der Gemarkung Rinklingen. Zwischen 1438 und 1478 erwerben die Pfalzgrafen verschiedene Rechte von anderen Ortsbesitzern. Als die Stadt Bretten im Juni 1504 durch die Truppen des Herzog Ulrich von Württemberg belagert wird, kam die waffenfähige Mannschaft von Rinklingen zur Verteidigung der Stadt Bretten zum Einsatz. Auch im Bauernkrieg im Jahre 1525 waren die meisten Rinklinger auf Seiten der kurpfälzischen Herren. 1556 wird in der Pfalz die Reformation eingeführt, die bereits 1522 in Bretten und Umgebung ihren Anfang genommen hatte. Die Rinklinger Bürgerschaft musste 1577 dem Pfalzgrafen Ludwig VI. und ab 1592 dem Pfalzgrafen Friedrich IV. huldigen. Der 30jährige Krieg von 1618 bis 1648 war für Rinklingen eine schwere Zeit. 1632 wurde Bretten und Umgebung von schwedischen Truppen besetzt, die in den Folgejahren die Herrschaft über den Kraichgau ausübten. Die überlebende Rinklinger Einwohnerschaft, die in den letzten Kriegsjahren das Dorf verlassen hatte und sich zum Teil in Bretten aufhielt, kehrte erst 1649/50 wieder zurück.
Die kommenden Jahre sollten für Rinklingen eine wesentliche Besserung bringen. Bei der Zerstörung von Bretten durch die Franzosen am 13.08.1689 wurden die im Rahaus Bretten hinterlegten Rinklinger Gemeindearchivalien vollständig vernichtet. Als eine der kleinsten Gemeinden des Oberamts Bretten mit kleiner Gemarkung spielte Rinklingen jahrhundertelang eine bescheidene Rolle. Bis ins 18. Jahrhundert trat das Dorf ohne eigenes Dorfsiegel nach außen in Erscheinung. Das erste nachgewiesene Gemeindesiegel Rinklingens befindet sich auf einem Schriftstück vom August 1728. Das Siegelbild besteht aus einem Ring, der durch einen Querstab halbiert und von einem aus zwei Rosenzweigen bestehenden Kranz umgeben ist. Um diese stehen die Worte: „Der Flaeckeninsigil zu Rinklengenn“. Diese Form wurde bis 1788 beibehalten.
Ein bedeutungsvolles Ereignis war die Einweihung der neuen Kirche im Jahre 1783. Am 3.09.1802 wird Rinklingen badisch. Den Wechsel in die markgräfliche Obhut sollte die Bevölkerung Rinklingens bald zu spüren bekommen. Im Jahre 1805, Frankreich führte den dritten Koalitionskrieg gegen Österreich und Russland, zog ein großer Teil der französischen Armee durch den Kraichgau. Auch die Rinklinger Bevölkerung musste zur Verpflegung der Truppen beitragen. Beim Russlandfeldzug Napoleons waren auch Rinklinger Kriegsteilnehmer dabei. Als Großherzog Karl 1813 zu den Gegnern Napoleons übertrat, mussten Bretten und die umliegenden Orte den Durchmarsch der "Großen österreichischen Armeen“ in Richtung Durlach und Bruchsal in Kauf nehmen. Auch hier hatte die Bevölkerung Versorgungsleistungen zu erbringen.
Als 1815 Napoleon in der Schlacht bei Waterloo geschlagen wurde, marschierten die österreichischen Armeen auf ihrem Rückzug erneut durch den Kraichgauort Rinklingen. In den Jahren 1816/17 kam es zu einer großen Hungersnot, die viele Bewohner zur Auswanderung zwang. In einer verhältnismäßig ruhigen Zeit wurden 1832 in Rinklingen erstmals Gemeinderatswahlen durchgeführt. 1838 baute man das Rinklinger Rathaus. Von den Krawallen der Badischen Revolution bekam auch Rinklingen die Auswirkungen zu spüren: Durchmärsche erfolgen, die Revolutionsarmee biwakierte in Bretten und zahlreiche Truppen werden in Rinklingen einquartiert. Die Bahnlinie von Bretten nach Bruchsal wird im September 1853 eingeweiht. Da die Gemarkung Rinklingen nur am Rande gestreift wird, kann die Gemeinde keinen Haltepunkt bekommen. Beim Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 sind wiederum Soldaten aus Rinklingen dabei. So auch im Ersten Weltkrieg, in welchem von 172 Kriegsteilnehmern 22 gefallen sind.
Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Ort zu einer beliebten Wohngemeinde. Der Stadtteil Rinklingen hat etwa 1990 Einwohner und weist damit, bezogen auf die Großherzogtums-Beschreibung von 1857 mit damals 585 Einwohnern, prozentual das stärkste Bevölkerungswachstum aller neun Stadtteile auf. Rinklingen ist hinter Diedelsheim der einwohnerstärkste Stadtteil geworden; 1857 stand es erst an siebter Stelle der neun Stadtteile. Mit seinen 1500 Arbeitsplätzen im Brückenfeld und entlang der Rinklinger Straße wurde der Stadtteil Rinklingen, trotz großer Investitionen der schon seit langem dort ansässigen Betrieben, vom neuen Gewerbegebiet im Stadtteil Gölshausen überholt. Durch seine intakte Infrastruktur überwiegt im Stadtteil Rinklingen nun das ruhige Wohnen. Die Dorfmarke des Ortes, ein Kreis mit einem waagrechten Strich durchzogen, ist bereits 1728 belegt. Das einfache Zeichen findet sich auf Grenzsteinen und fand Aufnahme in die ältesten Siegel. Ob dieses Siegel durchgehend benutzt wurde, kann man heute nicht feststellen, denn Ende des 18. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Siegel mit Rosenzweigen oder das badische Wappen verwendet. Etwa ab 1830 wurde die alte Dorfmarke wieder eingeführt. 1911 gestaltete das Generallandesarchiv endgültig das Wappen. Es ist so beschrieben: In von Silber und Blau schräglinks gerautetem Schild das rot gefütterte goldene Ortszeichen in Form eines Sesters.
Ortsverwaltung Rinklingen
- Hauptstraße 17
- Frau Spengel
- 07252 9009842
- 07252 9009843
- ortsverwaltung.rinklingen@bretten.de
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- Öffnungszeiten
- Dienstag und Mittwoch: 09.00 - 12.00 Uhr
- Donnerstag: 16.30 - 19.00 Uhr
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- Timo Hagino
- Ortsvorsteher
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- Öffnungszeiten
- Sprechzeit: Vereinbarung über Ortsverwaltung
Ortschaftsrat
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Infrastruktur:
- Grundschule
- Kindergarten
- Kirche
Freizeit:
- Grillplatz
- Spielplätze
- Sportplätze
- Vereine
Verkehrsanbindung:
- Stadtbahnlinie S4
- Buslinie 146